Nach Horner-Rauswurf: Red-Bull-Berater mit deutlicher Ansage zum WM-Kampf

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Der Rückstand von Max Verstappen in der Formel-1-WM ist beachtlich: Warum Red-Bull-Berater Helmut Marko dennoch an den Titel glaubt.

Milton Keynes – Mit einem Rückstand von 69 Punkten auf WM-Spitzenreiter Oscar Piastri (McLaren) scheint der Titelzug für den amtierenden Formel-1-Weltmeister Max Verstappen bereits abgefahren. Der Red-Bull-Pilot hatte zuletzt selbst eingeräumt, dass er „sowieso nicht um die Meisterschaft kämpft“ und offenbar keine realistische Chance mehr auf die Titelverteidigung sieht.

Nach dem überraschenden Aus von Teamchef Christian Horner zeichnet sich innerhalb des Teams allerdings ein Umschwung ab, zumindest wenn es nach Red-Bull-Berater Helmut Marko geht. Denn in seiner Kolumne für Speedweek blickt der Österreicher optimistisch auf die zweite Saisonhälfte, obwohl Verstappen beim Heimrennen in Österreich vorzeitig ausgeschieden war und in Silverstone lediglich den fünften Rang belegte.

„Das macht die Titelverteidigung von Verstappen nicht leichter, aber wir schreiben den Titel noch lange nicht ab“, erklärt Marko und erinnert daran, dass gerade einmal die Halbzeit der diesjährigen Saison erreicht sei: „Wir haben noch zwölf Grands Prix und vier Sprints vor uns, das ergibt 300 WM-Punkte aus den GP und 32 aus den Sprintrennen.“

Red Bull mit weiteren Updates in Belgien

„Vor diesem Hintergrund und auch aufgrund weiterer Verbesserungen für Belgien, die uns näher an McLaren heranbringen sollten, sehen wir den WM-Kampf durchaus nicht als gelaufen“, betont der 82-Jährige. Damit lässt der langjährige Motorsportberater durchblicken, dass Red Bull auch beim nächsten Rennen in Spa-Francorchamps (27. Juli) wieder mit Neuerungen am Auto antreten wird.

Max Verstappen (Red Bull) beim Großen Preis von Großbritannien 2025 in Silverstone
Red Bull hat den WM-Kampf in der Formel 1 offenbar noch nicht aufgegeben. © HochZwei/Imago

Allerdings hatten die letzten Updates in Spielberg kaum den erhofften Fortschritt gebracht. Die Lücke zu McLaren konnte nicht geschlossen werden. Hinzu kam, dass sowohl der frühe Ausfall in Österreich als auch das Wetterchaos in Silverstone eine fundierte Analyse der neuen Komponenten erschwerten.

Dass Verstappen in Großbritannien letztlich nur den fünften Platz erreichte und der Rückstand auf Piastri damit weiter anwuchs, führt Marko allerdings auf einen Fahrfehler des Weltmeisters zurück. „Wir glauben: Ohne dieses Missgeschick hätte der Niederländer auf Platz 3 landen können.“

Helmut Marko für die zweite Saisonhälfte optimistisch

„Wir haben nach dem Rennen erkannt, dass wir auch auf trockener Bahn gegen die McLaren keine Chance gehabt hätten, aber ein Podestplatz hätte drinliegen müssen.“ In diesem Fall würde Verstappen etwas näher am WM-Spitzenreiter liegen, als es derzeit der Fall ist. Für das kommende Rennen in Belgien zeigt sich Marko dennoch aus einem weiteren Grund zuversichtlich.

Helmut Marko
Red-Bull-Berater Helmut Marko gehörte angeblich zu den internen Gegnern von Teamchef Christian Horner. © Erwin Scheriau/APA/dpa

„Die Rennstrecke von Spa-Francorchamps sollte unserem Auto besser liegen, vor allem auch unter den normalerweise sehr wechselhaften Wetterbedingungen“, erklärt der Red-Bull-Berater. „Ungarn dürfte für uns ein wenig kniffliger werden, wegen des Pisten-Layouts und aufgrund der üblicherweise hohen Temperaturen.“

„Aber wir werden für beide Wochenenden neue Teile am Wagen haben und hoffen, das zeigt positive Wirkung“, verrät Helmut Marko. Sollten sowohl die Updates als auch das Horner-Aus eine positive Wirkung entfalten, wäre der WM-Kampf aus Sicht von Red Bull jedenfalls noch nicht entschieden. (SoBre)

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