Am 10. Januar 2025 war in Memmingen so einiges geboten: Der traditionelle Guggenmusik-Sternmarsch war auch heuer ein voller Erfolg. Zum Abschluss versammelten sich die Guggenmusiken zu einem Monsterkonzert auf dem Marktplatz.
Memmingen – „Wo nei? D‘ Bach nei!“ schallte es am Freitagabend voriger Woche über den Markplatz der Maustadt. Die Memminger Stadtbachhexen sind in die Faschingssaison gestartet und haben mit einem Guggenmusik-Sternmarsch mit anschließendem Monsterkonzert und ausgelassener Open-Air-Party die „gute Stube der Maustadt zum Kochen gebracht“. Fünf Guggenmusiken aus der Region waren aus verschiedenen Himmelsrichtungen auf den Marktplatz eingezogen und hatten mit ihrer Musik die altehrwürdigen Mauern rund um den Marktplatz ins Schwanken und die rund 2.500 Zuschauerinnen und Zuschauer, die trotz der eisigen Temperaturen gekommen waren, in ausgelassene Stimmung gebracht.
Nach der Begrüßung durch die Moderatoren Rainer (Balu) Betz, Erster Zunftmeister der Stadtbachhexen und seinem kongenialen Partner Martin Speckle von der Narrenzunft Wuchzenhofen, den „Blätterhexen vom Johanniswald“, sowie einem Grußwort des Schirmherrn Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, ging es auch gleich los. Doch zunächst zeigte Zunftmeister Betz, dass die Stadtbachhexen nicht nur zu feiern verstehen, sondern auch in vielfältiger Weise andere Vereine und soziale Organisationen unterstützen. So unterstützen die Stadtbachhexen in diesem Jahr ein Projekt der Malteser in Memmingen. Diese führen in ihren Rettungswägen und bei Notfall-Einsätzen sogenannte Trostteddys – Teddybären mit großen Knopfaugen und flauschigen Tatzen – mit. Den kleinsten Patienten soll damit nicht einfach nur ein Spielzeug, sondern vielmehr ein tröstender Begleiter für den Notfall an die Hand gegeben werden; denn in diesen Situationen, welche insbesondere auf Kinder häufig angsteinflößend wirken, ist es unglaublich wichtig, etwas dieser Angst zu nehmen und das eine oder andere Tränchen lindern zu können, erläuterte Rainer Betz. Und so konnten die Stadtbachhexen dem Malteser Dienststellenleiter Roberto Kalz die ersten 150 Trostteddys auf der Bühne am Marktplatz übergeben. „Weitere werden folgen“, so Zunftmeister Betz.
Guggenmusiken begeistern Memminger Publikum
Doch dann ging es richtig los. Die Guggenmusik Wuchzenhofen bahnte sich mit ihren farbenprächtigen Kostümen und begleitet von Fackelträgern den Weg durch die Menge und zog auf den Marktplatz ein. Heißer konnte die Stimmung gleich zu Beginn nicht sein, denn die Show war entsprechend ihrem Schlachtruf: „Was isch hoißer wia an Ofa? – Guggamusik Wuchzahofen“ mit Guggenmusik vom Feinsten ausgestattet.
Nach zwei Musikstücken folgte die Hausemer Guggamusik, die, so Zunftmeister Betz, „noch immer keinen Schlachtruf haben“. Dafür überzeugten die rund 50 Guggenmusiker, übrigens seit Gründung 1987 ausschließlich Männer aller Altersklassen ab 18 Jahren aus dem Umkreis von Memmingen, in aufwendigen Kostümen mit ihrem fetzigen Sound.
Die Allgaier Long-Dongs, eine Guggenmusik aus der Region Leutkirch, machten erneut richtig Stimmung. Seit 2004 mischt die Truppe die Fasnet auf und brachte mit schrägen Tönen und fetzigen Rhythmen die Bühne zum Beben. Mit dem Schlachtruf „Huah ziah!“ verwandelten sie bekannte Songs in echte Partyhits.
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„What a music kiss me – Guggenmusik Isny“ schallte es anschließend über den Marktplatz als die Musikerinnen und Musiker aus Isny einmarschierten. Die bunt gemischte Truppe aus Blechblas- und Schlagwerkinstrumenten, die es bereits seit 1979 gibt, heizte die Stimmung mit ihrem Guggensound, der für sie so wichtig sei, „wie das Mundstück für das Blechblasinstrument“, noch einmal so richtig an.
Den Abschluss bildete dann die Lumpenkapelle Aitrach, die unter lautstarkem „Lumpa – weil‘s groovt“ den Marktplatz eroberten. Die circa 50 Musikerinnen und Musiker zwischen 18 und 50+ Jahren pflegen seit vielen Jahren eine enge Freundschaft mit den Stadtbachhexen und gehören zur Memminger Fasnet wie der Mau und der Maufischer.
Überwältigendes Monsterkonzert
Inzwischen war die große Bühne vor dem Steuerhaus, bestehend aus einem großen Lkw-Gespann, mit den rund 200 Musikerinnen und Musikern bis „zum Platzen“ gefüllt. Doch nun sollte es noch einmal so richtig krachen; denn zum krönenden Abschluss gab’s ein gemeinsames Monsterkonzert, das den Memminger Marktplatz in einen wahren Hexenkessel verwandelte und die Besucherinnen und Besucher in Ekstase brachte. Und so blieben auch noch zahlreiche Närrinnen und Narren bei der anschließenden Open-AirParty auf dem Marktplatz und feierten unter dem Motto der Stadtbachhexen „Viele Narren – eine Fasnet“.
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