Ampermauer muss saniert und könnte aufgehübscht werden werden - Eishalle nur ein Erinnerungsposten

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Fürstenfeldbruck

KommentareDrucken

Am Eiscafé neben der Amperbrücke könnten in absehbarer Zeit Treppenstufen entstehen. Die Sanierung der Betonmauer ist Pflicht. © lif

Im Herzen der Stadt könnte an der Amper ein neuer Verweilort entstehen. Dort muss die Betonmauer saniert werden.

Fürstenfeldbruck – Stufen zum Hinsetzen wären eine Alternative. Dafür nimmt die Stadt Geld in die Hand. Andere Posten, wie eine Kita, müssen aus Spargründen auf die Warteliste.

In der Sonne sitzen und ein Eis schlecken, das ist schon jetzt im Park unterhalb der Amperbrücke möglich. Bald könnte es gegenüber, Höhe des Eiscafés Al Ponte, einen ähnlichen Verweilort geben. Dort sollen Stufen anstelle der Betonmauer gebaut werden – zumindest steht es im Haushaltsplan.

140 000 Euro hat die Stadt für eine Erneuerung der Mauer eingeplant – 40 000 Euro heuer und den Rest im Haushaltsjahr 2025. „Die Ufermauer muss saniert werden“, sagte Oberbürgermeister Christian Götz (BBV) auf Nachfrage von Dieter Kreis (ÖDP). Zum einen sei sie sanierungsbedürftig. Zum anderen habe sich, nachdem im September die Trauerweide dort umgefallen ist, die Mauer leicht verschoben. Wenn die Mauer erneuert wird, könne man diese zum Wasser abgetreppt gestalten, sagte der OB. „Das ist aber bislang nur eine Idee.“ Das Geld für den Bau steht aber trotzdem im Haushaltsplan.

Die Stufenanlage am Al Ponte taucht im Finanzplan in einer der drei Kategorien auf, die die Finanzverwaltung für den Doppelhaushalt 2024/2025 neu entworfen hat. So gibt es unter „A“ Maßnahmen, die bereits laufen und deren Realisierung gesichert ist. In der Planung „B“ sind Maßnahmen aufgeführt, die im Haushaltsjahr begonnen werden sollen und deren Realisierung wahrscheinlich ist (darunter die Stufen an der Amper). Bei den Vorhaben in der Kategorie „C Erinnerungsposition“ ist die Realisierung hinsichtlich Zeitpunkt und Finanzierbarkeit fraglich. Heißt: Wartebank.

Pucher Meer II und Kita auf Warteliste

Unter letzteres fallen Eishalle und Neubau der Amperoase, aber auch das Pucher Meer II, eine Kita-Einrichtung in den Ortsteilen Aich und Puch sowie eine WC-Anlage am Waldfriedhof. Gegenüber letzterem sagte OB Götz auf Nachfrage von Stadtrat Mirko Pötzsch (SPD): „Nach meinem Kenntnisstand würde die Anlage 200 000 Euro kosten.“ Hier würden Tiefbauarbeiten, das Verlegen von Leitungen und Weiteres mit einfließen. Da im Haushalt an vielen Stellen gespart werden muss, „war das eine dieser Positionen, bei der wir in der Konsolidierungsrunde zähneknirschend gesagt haben, das geht jetzt nicht“, so Götz.

Verlagerung des Bauhofs

Für die Verlagerung des Bauhofs, mit der auch die weitere Entwicklung des „Kreativquartiers Aumühle/Lände“ zusammenhängt, ist bis 2028 kein Geld eingeplant. Darüber wunderte sich Christian Stangl (Grüne). „Wir waren ja schon recht weit und jetzt steht hier für die nächsten Jahre gar nichts drin?“, hakte er nach.

Götz antwortete, dass bei der Verlagerung 2024 und 2025 ausschließlich Planungskosten entstehen würden, die an entsprechender Stelle im Haushalt aufgenommen sind. „Baukosten werden wir allerfrühestens 2026 haben“, sagte der OB.

„Wir haben viel Luft rausgelassen“, fasste OB Götz die Haushaltsplanung zusammen. Hintergrund: Im Rahmen der von der Kommunalaufsicht aufgebrummten Haushaltskonsolidierung muss die Stadt an allen Ecken und Enden sparen, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen.

Finanzreferent Klaus Wollenberg (FDP) lobte die Kämmerei hinsichtlich der neuen Aufteilung des Haushaltplans. Somit sei dieser viel transparenter. Einzig die Erinnerungsposition könne man weglassen. Auch aus anderen Fraktionen gab es hierzu Kritik. (siehe Kasten) Der Haushaltssatzung samt -plan wurde mit neun gegenüber vier Stimmen zugestimmt. Jetzt entscheidet der Stadtrat.

Stimmen

Die neue Aufteilung des Finanzplans sei lobenswert, sagte Finanzreferent Klaus Wollenberg (FDP) in der jüngsten Sitzung des Finanz- und Haushaltsausschusses. Nur die Auflistung „Erinnerungspositionen“, auf der vor allem Maßnahmen stehen, zu denen es Beschlüsse gibt, könne man streichen. „Wir sollten nicht den Eindruck erwecken, dass hier in nächster Zeit etwas passiert“, sagte Wollenberg. Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Andreas Lohde äußerte: „Die Erinnerungsliste ist Beleg für den Stillstand, der so nicht sein müsste.“

Markus Droth, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, betonte, man müsse sich mehr trauen. Unter anderem sollte die Stadt auf der Lände mehr Grund verkaufen, um beispielsweise die Verlagerung des Bauhofs gegenzufinanzieren. „In Zeiten der engen Kassen, in Zeiten der Wahrheit“ müsse man sich zum einen von gewissen Zielen verabschieden, sagte Droth in Richtung der Erinnerungspositionen. „Auf der anderen Seite müssen wir aber auch veräußern“, sagte Droth. lif

Auch interessant

Kommentare