Kartellamt gibt grünes Licht - VW darf beim US-Konkurrenten Rivian einsteigen
Volkswagen hat vom Bundeskartellamt grünes Licht erhalten für den geplanten Einstieg beim US-E-Autobauer Rivian. Das von den beiden geplante Gemeinschaftsunternehmen und die Minderheitsbeteiligung von VW an Rivian seien fusionskontrollrechtlich freigegeben worden, teilte die Behörde in Berlin mit.
„Weder hier besteht aufgrund des Vorhabens Anlass zur Sorge, noch sind anderweitig durchgreifende Wettbewerbsprobleme zu befürchten“, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, laut Mitteilung.
VW braucht dringend Know-how für E-Autos
Bei der Ende Juni angekündigten Kooperation geht es um Software, Steuercomputer sowie Netzwerk-Architektur. Neue Autos von VW sollen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auf Rivians Technologie und Software einschwenken.
VW hat seit Jahren mit Problemen bei der hauseigenen Software-Entwicklung für Elektroautos zu kämpfen, dadurch verzögerten sich bereits Modellstarts. Mit der Partnerschaft soll die Software-Entwicklung des Konzerns nun beschleunigt werden. Europas größter Autobauer will bis zu fünf Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) für das Projekt ausgeben.
VW ist vielfach größer als Rivian
Bei dem Projekt kooperieren zwei äußerst unterschiedliche Partner.
Die Volkswagen-Gruppe erzielte 2023 Umsätze von 322,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis erreichte laut Statista 22,6 Milliarden Euro. VW beschäftigte Ende 2023 weltweit rund 684.000 Mitarbeiter. Der Gesamt-Konzern lieferte 771.000 E-Autos aus. Damit liegt Volkswagen deutlich hinter dem E-Auto-Pionier Tesla, der auf rund 1,8 Millionen E-Autos kam. Der Börsenwert von Volkswagen liegt bei knapp 58 Milliarden Euro.