Ja, das gibt‘s: Zwischen zwei Doppelhaushälften hat es am Samstag in Holzkirchen gebrannt. Die Feuerwehr war stundenlang mit einem kniffligen Einsatz beschäftigt.
Bei einem ungewöhnlichen Brand an einem Doppelhaus an der Buchenstraße in Holzkirchen sind am Wochenende rund 40 000 Euro Sachschaden entstanden. Das teilt die Polizei Holzkirchen mit. Personen waren zum Glück nicht in Gefahr. Wohl aber hielt der Einsatz eine echte Herausforderung für die Feuerwehr bereit.
Am Samstag gegen 13.40 Uhr setzten die Bewohner einen Notruf ab, als sie den Rauch bemerkt hatten. Die Freiwillige Feuerwehr Holzkirchen rückte mit 37 Einsatzkräften aus, berichtet Kommandant Ludwig Würmseer. Die erwartete vor Ort ein ungewöhnliches Szenario: Ein Schwelbrand hatte sich in der Dehnfuge zwischen zwei Doppelhaushälften ausgebreitet. Ausgelöst worden war der Brand offenbar durch Schweißarbeiten am Vortag. Das Feuer fraß sich allmählich durch das Dämmmaterial zwischen den beiden Haushälften.
Wie kommt das Löschmittel zwischen zwei Haushälften?
Für die Feuerwehr ein besonders kniffliges Szenario und eine echte Herausforderung: „Man kommt da schlecht hin. Man kann ja nicht eben mal ein Haus einen Meter wegschieben, um ans Feuer zu kommen“, erklärt Würmseer. „Man muss irgendwie versuchen, das Löschmittel zwischen die Wände zu bekommen, und schauen, dass sich das Feuer nicht ausweitet.“
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Die Feuerwehr startete den Löschangriff vom Dach aus. Die Einsatzkräfte mussten sich Zugänge zum Bereich zwischen den Haushälften verschaffen. Dem Feuer, dessen genaue Lage und Ausbreitung ja nicht einsehbar war, rückten sie mit sogenannten Fognails zu Leibe, erklärt der Kommandant. Die schmalen Löschlanzen ließen sich in den brennenden Bereich schieben. Die Feuerwehr stocherte damit gewissermaßen im Dunklen. Dreieinhalb Stunden lang waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte beschäftigt, bis sie endgültig Entwarnung geben konnten.
Kollateralschaden war nicht zu verhindern
Die Gefahr für Leib und Leben hält sich bei dieser Art von Schwelbrand immerhin in Grenzen, erklärt Würmseer. „Die Wand wird halt warm und es raucht“, schildert der Feuerwehrkommandant. Aber der Rauch dringe nicht in die Wohnräume ein, offene Flammen entstünden nicht. Eine Gefahr für die Bewohner des Hauses habe daher noch nicht bestanden. Gefährlicher würde es, wenn das Feuer länger unbemerkt bliebe. Kann es sich auf andere brennbare Teile des Gebäudes ausbreiten, etwa den Dachstuhl, könnte das Haus am Ende in Vollbrand stehen. Das allerdings konnten die Einsatzkräfte an dem Doppelhaus erfolgreich verhindern.
Was sie nicht verhindern konnten, ist ein Wasserschaden an dem Wohnhaus. „Wir versuchen immer, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten“, erklärt Würmseer. „Aber wenn man Wasser wo reinlaufen lässt, verteilt es sich auch an anderen Stellen. Und Wasser muss beim Löschen halt rein.“ Beeinflussen können die Einsatzkräfte die Fließwege gerade an solch unzugänglichen und uneinsehbaren Stellen wie der Dehnfuge zwischen zwei Haushälften nicht. Der Sachschaden am Gebäude falle deshalb angesichts des eher kleinen Brandes vergleichsweise hoch aus, erklärt Würmseer. Beide Haushälften sind aber zum Glück weiterhin bewohnbar.