Was steckt hinter den unerklärlichen hohen Stromkosten einer Rentnerin?
Silvia Schröder ringt mit extrem hohen Stromkosten. Ihre Sparbemühungen führen zu keiner Besserung. Nun setzt sie ihre Hoffnung in den Energieberater der Caritas.
Bad Wiessee – Stromrechnungen in Höhe von 280 bis 330 Euro monatlich bereiten Silvia Schröder Kopfzerbrechen. „Ich verstehe das nicht“, sagt die 61-Jährige, „ich habe Energiesparlampen und achte darauf, den Stromverbrauch niedrig zu halten.“ Die Rheinländerin lebt seit mehr als zehn Jahren in Bad Wiessee. Anfangs war ihre Wohnung aus dem Bestand der Baugenossenschaft Lenggries noch mit Nachtspeicheröfen ausgestattet. Doch vor einigen Jahren wurde in dem Mehrfamilienhaus eine Gasheizung installiert. „An der Heizung kann es also nicht liegen“, sagt die gelernte Arzthelferin, die in Praxen, Krankenhäusern und Notfallambulanzen gearbeitet hatte – bis gesundheitliche Probleme sie vor zwei Jahren zwangen, noch vor dem regulären Renteneintritt aus dem Erwerbsleben auszuscheiden.
Die Stromrechnungen reißen regelmäßig ein Loch in ihre Haushaltskasse. „Deshalb bin ich ja so hinterher, Energie zu sparen.“ Die Mutter von drei erwachsenen Kindern taut regelmäßig den Gefrierschrank ab und pflegt ihre Spülmaschine mit Salz. „Da ist kein bisschen Kalk dran“, sagt sie. Doch zu nennenswerten Einsparungen hat das bisher nicht geführt. Besonders irritierend findet Schröder, dass ihr Nachtverbrauch den Abrechnungen des E-Werks Tegernsee zufolge höher ist als der Tagverbrauch. „Das ist mir unerklärlich.“
Die wichtigsten Informationen zur Spendenaktion „Leser helfen Lesern“ im Überblick
Begünstigte: Heuer profitieren der Förderverein Oberland Hospiz, der in Bad Wiessee den Bau eines Hospizes realisiert und für die bedarfsgerechte Einrichtung auf Spenden angewiesen ist. Außerdem fördern wir ein Projekt der Caritas, die im Rahmen eines neuen Beratungsangebots Geringverdienern auch den Austausch stromfressender Elektrogeräte ermöglichen will.
Spendenkonto 13 300: Spenden können auf das Konto 13 300 bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee (BLZ 711 525 70), IBAN: DE04 7115 2570 0000 0133 00 eingezahlt werden – persönlich in den Filialen der Kreissparkasse oder per Überweisung.
Spendenquittungen: Das Finanzamt akzeptiert den Nachweis der Überweisung bis zu einem Betrag von 300 Euro als Zuwendungsbestätigung. Für Spenden über 300 Euro stellt das Landratsamt Quittungen aus. In diesem Fall bitten wir die Spender deshalb, die vollständige Anschrift anzugeben.
Namensnennung: Wer die Aktion mit mindestens fünf Euro unterstützt, wird als Spender genannt. Wer nicht genannt werden möchte, möge dies auf der Überweisung vermerken.
Sie hofft nun, dass der Energieberater der Caritas die Ursache findet. Schröder schätzt die Angebote des christlichen Sozialunternehmens, auf die sie ein inzwischen verstorbener Verwandter aufmerksam gemacht hatte, ein mit dem päpstlichen Ehrentitel „Monsignore“ ausgestatteter Geistlicher. „Er sagte: Egal, welche Probleme du hast, wende dich an die Caritas, die hat ein umfangreiches Hilfsnetzwerk.“
Wie berichtet, besuchen Experten im Rahmen des Caritas-Projekts „EnergiePlus“ Haushalte, die von überdurchschnittlich hohen Energiekosten erdrückt werden, mit dem Ziel, diese zu senken. Meist haben die Betroffenen laut Caritas alte Elektrogeräte, die den Verbrauch in die Höhe treiben. Mithilfe von Spenden aus der Aktion „Leser helfen Lesern“ sollen diese Stromfresser gegen neue, energiesparende Geräte ausgetauscht werden.
Im Fall von Silvia Schröder könnte es tatsächlich an den Geräten liegen. Die Spülmaschine: 20 Jahre alt. Kühlschrank und Gefriertruhe: mindestens zwölf Jahre alt. Die alten Geräte auszurangieren, kam für Schröder bisher nicht infrage: „Sie funktionieren ja noch.“ Dabei bedeuten die hohen Stromkosten Einschränkungen für die Wiesseerin, die gerne nach Nordrhein-Westfalen fährt, um ihre Enkelkinder zu sehen. Ihr Auto hat der Hagel schwer beschädigt, doch ein Ersatz ist nicht drin. Gerne würde Schröder, die künstlerisch sehr interessiert ist, mal wieder ein Konzert besuchen oder ins Theater gehen. Aber die hohen Energiekosten lassen ihr hierfür keinen Spielraum. „Ich schränke mich sehr ein, damit ich die Stromrechnungen bezahlen kann“, sagt sie, „die Lebensmittel sind ja auch teurer geworden.“
Schröder hat sich wegen der hohen Stromkosten bereits an die vermietende Baugenossenschaft gewandt, aber das hat bisher nicht zu einer Klärung geführt: „Man fühlt sich so machtlos“, sagt sie.