Mitten in der deutschen Auto-Krise: Jetzt lässt VW Sonderschichten schieben
Volkswagen steht sinnbildlich für die Krise der Automobilbranche in Deutschland. Berichten zufolge haben sich Konzern und Betriebsrat nun aber auf Sonderschichten verständigt.
Wolfsburg – Es ist einer der riesigen und weltweit bekannten deutschen Konzerne: Volkswagen aus dem niedersächsischen Wolfsburg. Doch: Seit einiger Zeit steckt der Autobauer VW schwer in der Krise, weswegen sogar diskutiert wird, ob das Unternehmen absehbar Militärfahrzeuge statt Pkw produzieren könnte.
Krise bei Autobauer VW: Plötzlich beschließt Volkswagen Sonderschichten
Hinzukommen Millionen-Strafen gegen Volkswagen durch die EU und die Strafzölle gegen europäische Autobauer durch US-Präsident Donald Trump für Exporte in die Vereinigten Staaten. Während eine Volkswagen-Tochter den EU-Hoffnungsträger Northvolt übernimmt, sorgte nun eine andere Nachricht aus dem Konzern für Aufsehen - und zwar mitten in beschriebener Krise.
Konkret: Wie die Wolfsburger Nachrichten und die Bild übereinstimmend berichten, haben sich die Konzernspitze und der Betriebsrat als Vertretungsorgan der Belegschaft auf mehrere Sonderschichten vor den Betriebsferien geeinigt. Demnach sind die Auftragsbücher (wieder) voller und es bedarf Mehrarbeit im größten Werk des Autobauers am Stammsitz in Wolfsburg.

Volkswagen in der Krise: Autobauer VW will langfristig zehntausende Stellen abbauen
Dies habe eine Unternehmenssprecherin bestätigt. Den Berichten zufolge geht es um 16 Sonderschichten zwischen dem 10. Mai und dem 6. Juli. Betroffen seien unter anderem 13 Samstage und Sonntage in der Früh- oder Spätschicht. Unter anderem müssten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Montage-Linien sowie in der Lackiererei, in der Reifen-Montage und der Qualitätssicherung in zusätzlichen Schichten kommen.
Erst kürzlich hatte Volkswagen wieder steigende Absatzzahlen für seine Automarken vermeldet, zu denen etwa auch Audi aus dem oberbayerischen Ingolstadt, Skoda aus Tschechien und Seat aus Spanien gehören. Im ersten Quartal 2025 seien weltweit 2,13 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert worden, was einen Anstieg um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeute. Wie die Bild berichtet, sollen wegen der verschärften globalen Marktsituation und in jüngster Vergangenheit weniger verkaufter Autos bis 2030 rund 35.000 Stellen abgebaut werden - einzig in Deutschland.
Probleme für VW in China: Operatives Ergebnis von Volkswagen bricht in Volksrepublik ein
Im vergangenen Jahr war der Gewinn von VW um 30 Prozent eingebrochen, obwohl der Umsatz um ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro gestiegen war. Volkswagen strebt für das Jahr 2025 eine Steigerung der Erlöse um fünf Prozent an. Vor allem der Markt in China macht Unternehmensangaben zufolge Probleme. Dort sei das operative Ergebnis im Vorjahr von 2,6 auf 1,7 Milliarden Euro eingebrochen. Für 2025 rechnet der Konzern eigenen Angaben zufolge nur noch mit 0,5 bis eine Milliarde Euro. (pm)