Erstmals fand die Jugendleistungsprüfung des Landkreis-Feuerwehr-Nachwuchses gebündelt und im Rahmen von Jubiläumsfeierlichkeiten statt. Den Mädchen und Buben in Otterfing gefiel‘s.
Otterfing – Es war eine Riesengaudi für die ganze Familie. Und eine Premiere, die Schule machen soll: Erstmals fand die Jugendleistungsprüfung des Landkreis-Feuerwehr-Nachwuchses gebündelt und im Rahmen von Jubiläumsfeierlichkeiten einer Ortsfeuerwehr statt, nämlich zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Otterfing. Was diese mit der Kreisführung um Anton Riblinger auf die Beine gestellt hat, war vielfältig: Leistungsschau vieler Blaulichtorganisationen, Fun- und Spielpark für die Kleinsten, Prüfungsparcours für die Jung-Feuerwehrler, Infotainment für die Besucher und insgesamt ein Loblied auf Kameradschaft und Ehrenamt.
Imposanter Fuhrpark vor dem Festzelt
Am Samstagvormittag war vor dem Festzelt ein imposanter Fuhrpark aufgebaut. Die Gastgeber waren mit fünf Fahrzeugen unterschiedlicher Größe und Ausstattung von Leiter bis Wasserwerfer vertreten. Das Abschleppunternehmen Waldschütz hatte einen riesigen Bergungskran aufgefahren. Die Polizei war mit einem Infostand plus Motorrad präsent, auf dem die Kinder sitzen und vom ersten Einsatz träumen durften, das Technische Hilfswerk mit einem monumentalen Laster und einem Teleskoplader. Gut mit Gurten gesichert, durften die Kinder auf der Hebebühne in die Höhe steigen. Sie winkten und quietschten vor Vergnügen.
Blaulicht-Organisationen zeigen ihre Ausrüstung
Die Bergwacht erklärte den Technikfreaks ihr Hochleistungs-Objektiv, die beiden Drohnen mit Wärmebildkamera sowie das Innenleben ihres Einsatzfahrzeugs mit Bildschirmen und blinkenden Dioden. Bei der Wasserwacht des BRK konnte man die unterschiedlichsten Schlauch- und Rettungsboote und eine Rollschleifkorbtrage für die Canyoning-Rettung bewundern. Im Rettungswagen konnten sich die Kleinen von einer angehenden Notfall-Sanitäterin das Innere des Wagens im Vergleich zum historischen Modell daneben erklären lassen. Vor Ort waren auch zehn Spezialeinsatzfahrzeuge anderer Feuerwehren, zu sehen gab‘s etwa eine imposante Drehleiter oder den Steyr Puch mit sechs Reifen.
72 jugendliche Feuerwehrler legen Leistungsprüfung ab
Unterdessen legten 72 jugendliche Feuerwehrler zwischen 14 und 18 Jahren ihre Jugendleistungsprüfung an zwölf Stationen vor 14 Schiedsrichtern ab. Der Nachwuchs aus Parsberg, Holzkirchen, Waakirchen, Gmund, Dürnbach, Schaftlach, Irschenberg, Rottach-Egern, Föching, Sonderdilching, Holzolling und Otterfing legte einen Theorietest ab und bewies seine Versiertheit in der Praxis zum Beispiel an der Kübelspritze, beim Brustband-Anlegen mit den richtigen Knoten, beim Schläuche-Ankuppeln und Zielwerfen mit einer Feuerwehrleine. Alle 72 bekamen später auf der Bühne ihre Jugendspange des Freistaats Bayern.
„Eine starke Leistung“, lobte Kreisbrandinspektor Hans Schüller. „Macht‘s weiter so. Das ist der Start in eine Feuerwehrkarriere.“ Für Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn war es eine Freude, so viele junge Menschen zu sehen. „Euer Interesse und Engagement ist wichtig für Eure Heimatorte und den ganzen Landkreis“, machte er deutlich. Er hoffe, möglichst viele der Teilnehmer in 25 Jahren unter den Aktiven zu sehen.
Scheidender Kreisbrandrat stolz auf Nachwuchs
Der scheidende Kreisbrandrat Anton Riblinger zeigte sich stolz über so viel Nachwuchs bei der letzten Jugendleistungsprüfung seiner Amtszeit. Bei der Feuerwehr, so Riblinger, erfahre die Jugend, was Kameradschaft bedeutet, sie lerne Handwerkliches, aber vor allem auch: zu helfen. „Unterstützt Eure Gemeinden“, rief Riblinger den Jugendlichen zu. Sein Nachfolger ab 1. Juli, Christian Probst, erhielt seine Jugendspange einst aus den Händen Riblingers. Jetzt beglück㈠wünschte er den Nachwuchs – auch dazu, Teil der Gemeinschaft und Kameradschaft zu sein. Er freue sich schon auf die nächste Jugendleistungsprüfung, die nächstes Jahr beim Jubiläum der Feuerwehr Hundham stattfinden wird.