Fahrradfreundliches Tegernsee: Holprigkeiten an der Ortsgrenze

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In der Schwaighofanlage sind Radfahrer oft in zügigem Tempo unterwegs. Auf den schmalen Wegen kommt es häufig zu Konflikten mit Fußgängern. © tp

In der Tegernseer Schwaighofanlage ist der Platz für ein Miteinander von Fußgängern und Radfahrern knapp. Ein Thema ist auch der Übergang nach Rottach-Egern.

Tegernsee/Rottach-Egern – Soll die Stadt Tegernsee das Radfahren in der Schwaighofanlage verbieten? Oder sogar den Weg verbreitern, damit die Radler mehr Platz haben? Wie berichtet, konnte sich der Verkehrsausschuss des Stadtrats zu keiner Entscheidung durchringen. Der Stadtrat empfahl daraufhin, das Gespräch mit den Rottacher Nachbarn zu suchen. Vielleicht, so die Idee, könnten die Orte gemeinsame Überlegungen zur Anlage von Radwegen in diesem Bereich anstellen.

Nachbarschaftliches Gespräch an der Ortsgrenze

Dieses Gespräch hat inzwischen stattgefunden, wie Bürgermeister Johannes Hagn berichtet. Mit dabei waren sein Rottacher Kollege Christian Köck, begleitet vom Radbeauftragten Christian Stadler sowie die Tegernseer Bauamtsleiterin Bettina Koch. Ergebnis: Die Rottacher Radwege-Planung für diesen Bereich ist soweit abgeschlossen und wird dem dortigen Gemeinderat bei dessen Sitzung im Februar zur Abstimmung vorgelegt. Wie Stadler mitteilt, geht es um die Wegführung am Seeforum und die Radanbindung Richtung Tegernsee sowie Richtung Enterrottach/Sutten.

Rottach-Egern strebt nach Fahrradfahrer-Siegel

Rottach treibt das Thema Radverkehr derzeit stark voran und strebt nach dem Siegel „Fahrradfreundliche Gemeinde“ der AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen). Inzwischen habe die AGFK einen Termin für die sogenannte Hauptbereisung im Oktober zugesagt, berichtet Stadler. Von deren Ergebnis hängt die Verleihung des Siegels ab.

Der Tegernseer Stadtrat, erklärt Hagn, werde sich in einer der nächsten Sitzungen erneut mit dem Thema Schwaighofanlage befassen. Das Gremium könne überlegen, wie die Radfahrer zum Anschlusspunkt an den Rottacher Radweg geführt werden sollen, meint Hagn. Bei der jüngsten Bürgerversammlung sei die Anregung gekommen, den Übergang zwischen Tegernsee und Rottach für Radfahrer komfortabler zu gestalten. Hier geht es über eine Brücke.

Wer soll ein Verbot kontrollieren?

Einem Radfahr-Verbot in der Schwaighofanlage ist Hagn eher abgeneigt: „Es stellt sich die Frage, wie wir das kontrollieren wollen.“ Er wisse im Übrigen von keinem einzigen Fall, bei dem ein Fußgänger in der Schwaighofanlage von einem Radler umgefahren worden sei. „Da gibt’s gefährlichere Punkte in Tegernsee, zum Beispiel bei der Fischerei“, erklärt Hagn. Dort habe die Stadt inzwischen bauliche Maßnahmen ergriffen, um den Radverkehr zu verlangsamen. Auch in der Schwaighofanlage plädiert Hagn dafür, Radler eher zu bremsen und nicht noch Wege zu verbreitern. Als Regelung genüge meist die Straßenverkehrsordnung: „Wir müssen das Rad auch nicht neu erfinden.“

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