Tegernsee stellt sich für die Zukunft auf: Bauvorhaben und Zweitwohnungssteuer Thema

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Vor rund 70 Zuhörern erklärte Bürgermeister Johannes Hagn, welche Investitionen die Stadt in naher Zukunft tätigen möchte. Derzeit seien die nötigen Mittel dafür vorhanden. © Ralf Poeplau

Rund 70 Tegernseer waren ins Quirinal zur Bürgerversammlung gekommen. Sie bekamen einen Einblick in die anstehenden Bauvorhaben, auch in Hinsicht auf die zunehmende Zahl von Asylbewerbern.

Tegernsee – Ohne sich lange mit einem Rückblick auf die vielen Jubiläumsfeierlichkeiten der vergangenen elf Monte aufzuhalten, erläuterte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) die positive Entwicklung der Stadt Tegernsee im vergangenen Jahr. Leicht gestiegen ist nicht nur die Zahl der Einwohner, sondern auch die Anzahl der Gewerbebetriebe (von 532 in 2022 auf 586 in 2023) und damit die Einnahme durch die Gewerbesteuern. Auch die Einkünfte durch die Einkommenssteuer von 2,8 Millionen Euro seien gestiegen. „Jetzt sind wir in der Lage, Sachen zu kaufen, die wir später nutzen können“, sagte Hagn mit Blick auf die „verpassten“ Immobilienkäufe, die man der Stadt offenbar nach der Entwicklung des Krankenhaus- und des Postgeländes zum Vorwurf machte. Damals hätte die Finanzkraft der Stadt solche Investitionen nicht zugelassen. Jetzt schon. Und Hagn versprach trotz solcher Ankäufe, „wichtige Investitionen im Auge zu behalten“.

Dazu zählt nicht nur das Feuerwehrhaus, in das die Wehr im Frühjahr einziehen kann. Investiert werden soll auch in das Rathaus. Der Lesesaal wird in den straßenseitigen Bereich verlegt, damit an alter Stelle der Boden erneuert und Trennwände so eingezogen werden können, dass sich seeseitig ein neues Trauungszimmer mit Schiebetüren und Panoramafenstern erschließt. Weil das Trauungszimmer dann künftig im Erdgeschoss sein wird, kann laut Hagn der an das bisherige Trauungszimmer anschließende Sitzungssaal im ersten Stock umgebaut werden. Die Zuhörer sollen künftig zentraler sitzen können. Die Technik mit Beamern, Screens und Mikrofonen werde ertüchtigt. Neues Mobiliar soll das parlamentarische Arbeiten erleichtern. Außerdem muss die Stadt in ein Brandschutzgutachten für das Rathaus investieren.

Zweitwohnsitzsteuer: Erhöhung soll diskutiert werden

Des Weiteren nimmt sich die Stadt des Bauhofs an. Weil der Alpbach nicht weiter überbaut werden könne, werde es eine dezentrale Planung an verschiedenen Standorten geben. „Deshalb kaufen wir gerade Objekte“, erklärte er mit Blick auf das kürzlich erworbene Homboss-Gelände, wo – entgegen Gerüchten – kein Gewerbepark entstehen werde. Viel Geld werde auch in die Erneuerung der Hochfeldstraße fließen, ebenso in die Sanierung der Point.

Große Investitionen über die nächsten zehn bis 15 Jahre erfordere auch das Thema Wasserversorgung. Hier müssten nicht nur das Leitungsnetz ertüchtigt und Hochbehälter ausgetauscht oder saniert werden. Auch personell werde aufgerüstet. In diesem Zusammenhang kündigte der Bürgermeister eine Erhöhung der Wassergebühren an. In welcher Höhe, das werde der Stadtrat in der nächsten Sitzung diskutieren. Ebenso werde eine weitere Anhebung der Zweitwohnungssteuer zur Diskussion stehen. Es habe sich herausgestellt, dass die Zweitwohnungssteuer nicht die gewünschte Wirkung erziele, erklärte Hagn. Die Anzahl der Zweitwohnsitzler sei sogar gestiegen.

Traglufthalle für Asylbewerber?

Von Seiten der Bürger kamen Anfragen zu einzelnen Verkehrsgefahrenpunkten – und die dringende Bitte: „Wann können unsere Kinder endlich wieder in der Turnhalle Sport machen?“

Mit dem Hinweis darauf, dass sowohl die Landkreisturnhalle und das Bastenhaus voll besetzt seien und Tegernsee 260 statt 200 Asylbewerber untergebracht habe, und auch für alle Kinder einen Betreuungsplatz in einer der Kindertagesstätten vorhalte, stellte der Bürgermeister fest: „Wir haben keine Kapazitäten mehr.“ Wenn nun bald 50 Zuweisungen pro Woche kämen, „dann müssen wir talweit einen geeigneten Ort finden, wo man eine Traglufthalle bauen kann“. ak

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