Herzinfarkt-Warnzeichen bleiben unbemerkt: Betroffene schildert ihre Symptome
Herz-Kreislauf-Erkrankungen fordern täglich tausende Leben, doch viele Todesfälle wären vermeidbar. Anzeichen werden jedoch oft unterschätzt.
Frankfurt – Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben allein in Europa täglich 10.000 Menschen daran. Viele Todesfälle durch Herzinfarkt könnten vermieden werden, wenn gesundheitliche Warnsignale frühzeitig erkannt würden. Eine 46-jährige Frau teilt ihre Erfahrungen in den sozialen Medien. Bereits Tage vor ihrem Herzinfarkt verspürte sie Symptome, die jedoch nicht rechtzeitig erkannt wurden, sodass sie schließlich mit einem Herzinfarkt in der Notaufnahme landete.
Erste Anzeichen übersehen: Frau schildert die Tage vor ihrem Herzinfarkt
Auf ihrem TikTok-Kanal Marty & Nikki berichtet eine Texanerin von ihrem Herzinfarkt. Sie erzählt, dass sie bereits eine Woche zuvor mit einer schmerzenden Schulter aufwachte. „Es fühlte sich so an, als hätte ich falsch auf ihr geschlafen“. Am Tag vor dem Infarkt fühlte sie sich zudem übel. Oftmals treten erste Symptome eines Herzinfarkts schon lange im Voraus auf.
Etwa 15 Minuten nach dem Aufstehen konnte sie ihren Alltag fortsetzen, „als wäre nichts gewesen“, beschreibt die Frau. Doch am Tag des Infarkts kehrten die Beschwerden zurück. „Ich habe mir einen Kaffee gemacht, habe mich für ein paar Sekunden hingesetzt und meine Brust fühlte sich so eng an, als ob sie jemand erdrücken würde“. Der Schmerz wanderte von der Schulter in den Arm.
Mit Herz-Kreislauf-Beschwerden zum Arzt – keine sofortige Notaufnahme
„Zu diesem Zeitpunkt habe ich meinem Ehemann gesagt, geh noch nicht zur Arbeit, ich fühle mich wirklich gerade nicht gut.“ Sie entschied sich, eine Dusche zu nehmen, „um zu schauen, ob es mir danach besser geht“. Ihr Mann bot an, einen Notarzt zu rufen, doch sie wollte zunächst die Dusche abwarten. Tatsächlich besserte sich ihr Zustand kurzzeitig. Da sie ohnehin einen Arzttermin hatte, plante sie, ihre Beschwerden dort anzusprechen.
Beim Arzt schilderte sie ihre Symptome. Der Arzt riet ihr, bei erneuten Beschwerden sofort die Notaufnahme aufzusuchen, „aber er war nicht der Auffassung, dass ich sofort in die Notaufnahme sollte“.
Selbst ins Krankenhaus – Krankenpfleger erkennt Herzinfarkt
Einige Stunden später traten die Symptome erneut auf, während sie in einem Restaurant war. Sie verschlimmerten sich so sehr, dass sie überzeugt ist: „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich wahrscheinlich schon einen vollständigen Herzinfarkt“. Der Schmerz im Arm verstärkte sich, und ihre Brust fühlte sich an, „als würde sie so jemand so doll drücken, wie man sie nur drücken kann“.
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Da die Notaufnahme nur eine Straße entfernt war, entschied sie sich, selbst mit dem Auto dorthin zu fahren, in der Annahme, schneller zu sein als mit einem Notarzt. Im Krankenhaus machte sie auf ihren Zustand aufmerksam und erlitt einen Zitteranfall. Ein aufmerksamer Krankenpfleger erkannte die Situation sofort und leitete rechtzeitig Maßnahmen ein. Inzwischen befindet sich die Frau auf dem Weg der Besserung.
Herzinfarkt-Symptome: Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Ein Herzinfarkt äußert sich oft durch plötzlich einsetzende, starke Schmerzen im Brustbereich, die länger als fünf Minuten anhalten und in Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen können, informiert die Deutsche Herzstiftung. Betroffene empfinden häufig ein starkes Engegefühl oder Druck, oft beschrieben als Gefühl eines „Elefant auf der Brust“.
Bei Frauen können die Symptome für einen Herzinfarkt weniger typisch sein, wie ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot oder Schmerzen im Oberbauch. Die Herzstiftung betont, dass bei solchen Symptomen sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden sollte, da jede Minute zählt. Einige Alltagsgewohnheiten können das Risiko eines Herzinfarkts bereits im Vorfeld reduzieren.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Hauptursache für vorzeitige Todesfälle in Europa
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die führende Ursache für Behinderungen und vorzeitige Todesfälle in Europa, verantwortlich für 42,5 Prozent aller Todesfälle – das entspricht täglich 10.000 Menschen, so die WHO. Männer sind besonders betroffen, mit einem 2,5-mal höheren Risiko als Frauen. Zudem bestehen regionale Unterschiede: In Osteuropa und Zentralasien ist die Sterberate in jungen Jahren fast fünfmal höher als in Westeuropa. (bk/kiba)