Jetzt kostenlos: Self-Service-Wertstoffhof am Starnberger See bis Mai
Den Self-Service-Wertstoffhof in Pöcking gibt es auf jeden Fall bis Ende Mai 2025. Ab Dezember wird das Angebot außerhalb der Öffnungszeiten, das bisher drei Euro kostet, gebührenfrei. Die erhoffte Kundenfrequenz lässt noch zu wünschen übrig.
Pöcking - Im „Self-Service-Wertstoffhof“ sieht AWISTA-Chef Christoph Wufka die Zukunft. Aber die Zukunft ist eben noch nicht jetzt. Das muss das Kommunalunternehmen einräumen bei seiner Zwischenbilanz des Pilotprojekts, das nun verlängert wird. Und das damit verbundene Angebot für ein halbes Jahr kostenlos.
Seit Anfang Juni können Bürger gegen eine Gebühr von drei Euro den Pöckinger Wertstoffhof außerhalb der regulären Öffnungszeiten nutzen. Heißt: Online einen Zeitslot buchen, mit einem Klick auf dem Smartphone per Bluetooth das Zufahrtstor entsperren, einen separaten Bereich betreten und dort Grüngut, Altkleider, den Gelben Sack, Papier und Kartonagen, Sperrmüll und Metallschrott in Behälter werfen. Außerhalb der Öffnungszeiten bedeutet aber nicht immer – sondern montags bis donnerstags von 18.30 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 12 Uhr und samstags von 14 bis 18 Uhr.
Das Angebot „fand durchaus Anklang in der Gesellschaft“, hieß es in der Vorlage der AWISTA-Verwaltungsratssitzung am Mittwoch. Das Unternehmen sei von der neuen Dienstleistung übezeugt, „jedoch ist die erstrebte Frequenz der Kunden noch nicht eingetreten“. Dem Starnberger Merkur sagte Geschäftsführer Wufka: „Wir sind noch nicht ganz zufrieden.“ Aber er betont auch: „Wir brauchen noch weitere Erkenntnisse.“
Vielleicht sind wir unserer Zeit ja ein bisschen voraus.
Die bisherigen Erkenntisse: Montag und Samstag waren die stärksten Tage, Grüngut, Kartonagen und Sperrmüll die häufigsten Abfallarten. Die Abendzeiten zwischen Dienstag und Donnerstag wurden kaum genutzt. Es gab viele Spontan- und auch Mehrfachbucher. Im Schnitt kommt AWISTA auf einen Nutzer pro Tag. Eine detalliertere statistische Aufschlüsselung will der Kommunalunternehmen (noch) nicht öffentlich preisgeben.
Es gehe nun darum zu sehen, wie das Angebot kostenlos angenommen wird, sagt Wufka. Die zweite Phase des Pilotprojekts laufe von Anfang Dezember bis Ende Mai. Also weitere sechs Monate. „Dann haben wir Vergleichbarkeit“, so Wufka. Die Verlängerung und die Gebührenfreiheit beschloss der Verwaltungsrat einstimmig. Die direkte Rückmeldung, dass Leute für so ein Angebot nicht zahlen wollen, habe es nicht gegeben.
Wenn der AWISTA-Geschäftsführer an die Zukunft denkt, dann denkt er auch an reine Self-Service-Wertstoffhöfe. „Vielleicht sind wir unserer Zeit ja ein bisschen voraus.“ Immerhin handle es sich um das erste derartige Angebot in Bayern. Wie lange es Bestand hat und ob es auf andere Standorte im Landkreis Starnberg ausgeweitet wird, müsse sich zeigen.