Ampel-Rückschlag: FDP in neuer Umfrage im freien Fall – Nur die AfD kann zulegen

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Schock vor der Landtagswahl: Für die Ampel sieht es bundesweit nicht gut aus. Eine Partei könnte den Einzug in den Bundestag verpassen – was das für Koalitionen bedeutet.

Berlin – Wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte zumindest eine Partei der Ampel-Koalition aus dem Parlament fliegen. Denn eine neue INSA-Umfrage im Auftrag der Bild zeigt, dass die FDP bei den Wählern nur noch bei vier Prozent liegt. Damit würden die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und den Einzug in den Bundestag knapp verpassen.

AfD legt vor Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zu – Umfrage zeigt Stillstand bei anderen Parteien

Während es bei den Unionsparteien CDU und CSU, sowie den übrigen Ampel-Partnern SPD und Grüne eher nach Stillstand aussieht, kann eine Partei in der Wählergunst punkten: Die AfD kann ihr Ergebnis in der Bild-Umfrage um einen Prozentpunkt auf 19 Prozent verbessern. Damit kann die in Teilen rechtsextreme Partei ihr Bundesergebnis kurz vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen noch einmal verbessern. In Sachsen liegt die AfD auf Platz eins in den Umfragen – in Thüringen nur knapp hinter der CDU.

Scholz, Lindner und Habeck. Die Ampel liegt in aktuellen Umfragen hinter
Die meisten Deutschen sind mit der Arbeit der Ampel nicht zufrieden. © Kay Nietfeld/dpa

Während die AfD zulegen kann, bleibt die Unionsfraktion unverändert bei 31 Prozent in der Wahlumfrage. Die Grünen stagnieren bei 11 Prozent und die SPD kann ihr Ergebnis von 16 Prozent ebenfalls halten. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) käme aus dem Stand auf 9 Prozent. Die Linke muss, ähnlich wie die FDP, mit drei Prozent weiter um den Einzug in den Bundestag bangen. Die aktuelle Bundesregierung käme demnach lediglich auf 31 Prozent.

Umfrage sieht FDP knapp über 5-Prozent-Hürde – Linke würden Einzug in den Bundestag verpassen

In einer Hochrechnung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), das den Durchschnitt mehrerer Wahlumfragen errechnet, zeigt sich ein leicht anderes Bild. Demnach kommen die Unionsparteien auf durchschnittlich 31,4 Prozent. Die AfD würde mit 17,8 Prozent den zweiten Platz belegen, gefolgt von der SPD mit 15,2 Prozent.

Die Grünen erreichen laut dem RND einen Umfragewert von 11,4 Prozent. Doch anders als in der INSA-Umfrage im Auftrag der Bild würde die FDP den Einzug in den Bundestag mit 5 Prozent gerade noch schaffen. Einzig die Linke scheitert auch hier mit 3 Prozent an den Mindestanforderungen. Dafür würde das BSW mit 8,4 Prozent auf Anhieb im Berliner Parlament einziehen.

Partei Stimmanteil in Prozent
Union (CDU/CSU) 31,4
AfD 17,8
SPD 15,2
Grüne 11,4
BSW 8,4
FDP 5
Die Linke 3

Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)

Koalitionen nach der Bundestagswahl 2025 – Umfragen sehen die Ampel als abgeschrieben

Eines haben alle Umfragen jedoch gemeinsam: Sollte sich der aktuelle Trend fortsetzen, wird die Ampel-Koalition bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut regieren. Das spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Bürger mit der aktuellen Bundesregierung wider. Laut dem ZDF-Politbarometer von der Forschungsgruppe Wahlen vom August 2024, geben 62 Prozent der Befragten an, dass sie die Arbeit der Ampel als „schlecht“ bewerten. Lediglich 33 Prozent seien mit der Bundesregierung zufrieden.

Dabei steht vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Kritik. 58 Prozent sind mit ihm als Staatsoberhaupt nicht zufrieden, während ihm nur 36 Prozent ein gutes Zeugnis ausstellen würden. Die Befragten würden zudem der FDP einen großen Teil der Schuld an den ewig währenden Streitereien innerhalb der Ampel geben. Gerade in Bezug auf den Haushaltsstreit sehen 35 Prozent die FDP in der Verantwortung – eine mögliche Erklärung für das schlechte Umfrageergebnis der Liberalen.

Zurück zur Groko? Söder schließt Zusammenarbeit mit Grünen aus – „Schwarz-Grün geht mit mir nicht“

Bei den aktuellen Ergebnissen würde es bei einer Koalition aus Union und SPD zumindest für eine relative Mehrheit reichen. Ein entsprechender Vorschlag von CSU-Chef Markus Söder sorgte zuletzt für Kritik von Grünen und FDP. „Natürlich, es gibt jede Menge Probleme, aber die Groko ist nicht die Antwort auf die Probleme, sie ist die Ursache der Probleme, die Deutschland hat“, sagte beispielsweise Vize-Kanzler Robert Habeck Ende April in Berlin.

Die zweite Alternative wäre eine Koalition aus Union und Grünen. Was in vielen Bundesländern in Deutschland bereits Realität ist, kommt für Söder jedoch unter keinen Umständen infrage. Im ARD-Sommerinterview sagte der CSU-Chef: „Schwarz-Grün geht mit mir nicht. Da kann sich auch jeder darauf verlassen.“

Damit widerspricht Söder seinen Aussagen vor der letzten Bundestagswahl. Damals äußerte er sich noch positiv über eine mögliche Zusammenarbeit mit den Grünen. „Ich glaube, dass Schwarz-Grün einen großen Reiz hätte, weil beide politischen Kräfte die ganz großen Fragen unserer Zeit im Blick haben, wie die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie“, sagte Söder dem Spiegel. (nhi)

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