Auswärtiges Amt: Deutsche Staatsbürger im Iran nicht mehr sicher – Mullah-Minister kontert Baerbock
Nach der Hinrichtung von Jamshid Sharmahd verschärfen sich die Spannungen zwischen Deutschland und dem Iran. Für deutsche Staatsbürger kann es jetzt gefährlich werden.
Berlin – Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das Auswärtige Amt hat eine eindringliche Warnung ausgesprochen: Deutsche Staatsbürger, insbesondere solche mit doppelter Staatsbürgerschaft, könnten im Iran als Geiseln genommen werden. „Wir haben an dem Fall Jamshid Sharmahd gesehen, dass der Iran deutsche Staatsbürger als Geiseln nimmt“, so der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer.
Diese Warnung erfolgte im Zusammenhang mit der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd, die von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „kaltblütige Ermordung“ verurteilt wurde.
Hinrichtung von Jamshid Sharmahd im Iran: Schließung der Generalkonsulate wird dauern
Die Bundesregierung hat als Reaktion auf die Hinrichtung die Schließung der drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland angeordnet. Diese Maßnahme wird voraussichtlich einige Wochen in Anspruch nehmen, um die Konsulate in Frankfurt am Main, Hamburg und München ordnungsgemäß zu schließen. In Berlin bleibt die iranische Botschaft jedoch geöffnet, um weiterhin konsularische Angelegenheiten abzuwickeln.
Außenministerin Baerbock begründete die Schließung der Generalkonsulate mit dem „menschenverachtenden Agieren“ der iranischen Führung und bezeichnete das Regime als „Unrechtsregime“. Die Schließung der Konsulate gilt als drastische diplomatische Maßnahme, die die Bundesregierung nur selten anwendet.
Der Außenminister des Mullah-Regimes, Abbas Araghtschi, kritisierte die Schließung auf der Plattform X – und kontert Baerbock: Er wertet die Schließungen als Sanktion gegen die in Deutschland lebenden Iraner. Die iranische Opposition in Deutschland begrüßte hingegen die Schließung und warf dem iranischen Regime vor, in europäischen Ländern gegen Oppositionelle vorzugehen.
Unionspolitiker warnt vor Irans Schattenfirmen in Deutschland
Unionspolitiker Jürgen Hardt forderte nach der Hinrichtung von Sharmahd härtere Konsequenzen und eine neue Strategie im Umgang mit dem Iran. Er warnte vor dem Einfluss des Iran in Deutschland durch Schattenfirmen und Vereine und forderte ein Lagezentrum, um Informationen über Aktivitäten fremder Mächte zu bündeln.
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Die Schließung der Generalkonsulate wird als notwendiger Schritt angesehen, um den Einfluss des Iran in Deutschland einzudämmen. Gleichzeitig bleibt die Rolle der iranischen Botschaft in Berlin ein kritischer Punkt in den bilateralen Beziehungen, da sie weiterhin geöffnet bleibt.