Attacke an beliebtem Badestrand: Deutsche Urlauberin erleidet große Bisswunde – war es ein Hai?

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Eine deutsche Urlauberin wird beim Baden in Thailand im seichten Wasser plötzlich ins Bein gebissen und muss operiert werden. Experten haben zwei Theorien.

Bangkok – Eine deutsche Urlauberin ist in der thailändischen Urlaubsregion Khao Lak von einem bisher nicht identifizierten Fisch angegriffen worden. Medienberichten zufolge hinterließ das Tier eine tiefe, rund 20 Zentimeter lange Wunde am Unterschenkel der 57-Jährigen. Sie wurde demnach ins Krankenhaus eingeliefert und musste operiert werden. Ihr Zustand sei inzwischen stabil.

In Australien rettete eine Tierärztin kürzlich einer Frau das Leben, nachdem sie von einem Hai angegriffen wurde. Und auch in Thailand wird eine Hai-Attacke nicht ausgeschlossen.

Ein leerer Badestrand in Khao Lak, einer beliebten Urlaubsregion in Thailand.
Ein leerer Badestrand in Khao Lak, einer beliebten Urlaubsregion in Thailand. In der Region hatte sich die Attacke abgespielt. © IMAGO/imageBROKER/Nils Melzer

Deutsche Urlauberin wird in Thailand-Urlaub von Raubfisch angegriffen – war es ein Bullenhai?

Der Angriff habe sich am Freitag (29. November) ereignet, berichtet unter anderem die Nachrichtenseite The Thaiger unter Berufung auf die behandelnden Ärzte. Die Frau schwamm demnach in der Nähe eines Resort mit ihrer Familie in nur etwa brusttiefen Wasser, als sie plötzlich vor Schmerzen aufschrie. Nachdem man der 57-Jährigen aus dem Wasser geholfen habe, sei sie mit einer tiefen, ovalen Bisswunde am Unterschenkel zunächst in ein örtliches Krankenhaus und kurz darauf in ein Krankenhaus in Phuket eingeliefert worden. Khao Lak ist eine gerade bei Deutschen beliebte auf dem Festland in der Nähe der größten Insel Phuket gelegene Urlaubsregion.

Die Behörden warten aktuell auf eine Einschätzung von Experten, welcher Fisch die Frau attackiert hat. Der thailändische Meeresexperte Thon Thamrongnawasawat von der Kasetsart University in Bangkok gab auf Facebook eine erste Einschätzung ab: Anhand Bilder der Bissspuren vermutet er einen Hai hinter dem Angriff. Es könnte demnach entweder ein Bullenhai oder ein Schwarzspitzen-Riffhai gewesen sein.

So viele Menschen werden weltweit pro Jahr von Haien angegriffen

Laut Informationen des ISAF (International Shark Attack File) wurden im Jahr 2023 weltweit insgesamt 69 „nicht provozierte“ Haiangriffe verzeichnet. Als „nicht provoziert“ werden Angriffe verstanden, bei denen sich Menschen lediglich in natürlichen Gebieten von Haien aufgehalten haben, ohne absichtlich mit den Tieren in Kontakt treten zu wollen (z. B. durch Tauchen mit Haien, Speerfischen, etc.). Die Anzahl der Angriffe 2023 entspreche dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Zehn der 69 Angriffe endeten tödlich. Die meisten Angriffe wurden mit großem Abstand in den USA und in Australien verzeichnet.

Nach mutmaßlichem Haiangriff auf deutsche Touristin: Thailand laut Experten ein sehr sicheres Land

Thon betonte auch die Tatsache, dass der Fisch nur einmal zugebissen hatte. Das würde darauf schließen lassen, dass der Hai das Bein der Frau mit seiner natürlichen Beute verwechselt hatte, nach dem ersten Biss seinen Irrtum jedoch bemerkte und wegschwamm. Der Experte betonte, in Thailand würden nur etwa alle drei bis fünf Jahre Haiattacken vorkommen, die zudem nur selten tödlich verlaufen. Zudem wiederholen sich die Vorfälle in der Regel nicht am selben Ort, was darauf hindeute, dass Haie nicht absichtlich Menschen angreifen. Im Netz wurde hingegen spekuliert, dass ein großer Barrakuda für den Biss verantwortlich war.

Collage von zwei Haienarten: Links ein Bullenhai, rechts eine Gruppe von Schwarzspitzen-Riffhaien
Der Experte vermutet einen Bullenhai (li.) oder einen Schwarzspitzen-Riffhai (re.) hinter dem Angriff. © David Fleetham Stocktrek Images/IMAGO (li.) & imageBROKER/F. Schneider/IMAGO

Ein ähnlicher Fall hatte sich im Januar 2020 ereignet, als ein Tourist in der Region ebenfalls von einem großen Fisch angegriffen und ins Bein gebissen worden war. Auch damals hatte der Experte vermutet, dass ein Hai hinter dem Angriff steckte, der seine Beute verwechselte. Thon hatte außerdem betont, dass in Thailand seit mehr als 50 Jahren kein Mensch mehr von einem Hai getötet wurde. Er fordert Urlauber auf, besonders frühmorgens und abends mit Vorsicht schwimmen zu gehen.

In den USA kam es im Juli um den „Independence Day“ zu zahlreichen Begegnungen mit Haien. Mehrere Urlauber erlitten dabei Bisswunden. (nz mit dpa-Informationen)

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