Iran-Angriff auf Israel steht wohl bevor: USA nennen neue Details

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Der iranische Vergeltungsschlag blieb bisher nur eine Drohung. Nach einem kurzen diplomatischen Lichtblick erwarten die USA den Angriff jedoch diese Woche.

Tel Aviv/Teheran/Washington – Seit Tagen wird der Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten gegen Israel erwartet. Nach der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija und Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr, hatte der Iran mit einer harten „Bestrafung“ gegen das „kriminelle zionistische Regime (Israel)“ gedroht. Obwohl die USA sich durch diplomatische Bemühungen eine Besänftigung des Irans erhoffte, wird die Rache Irans nun doch in voller Kraft erwartet. Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, befürchtet, dass es „in dieser Woche“ dazu kommen könnte.

Israels Streitkräfte sind seit Tagen in höchster Alarmbereitschaft. Die Armee bereite sich auf Offensiv- und Defensivmaßnahmen vor, betonte der israelische Generalstabschef Herzi Halewi bei einem Treffen mit ranghohen Militärs. „Es ist schwierig, zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, wie ein Angriff des Irans und seiner Stellvertreter aussehen könnte“, sagte Kirby. „Aber wir müssen auf eine mögliche Reihe von Angriffen vorbereitet sein, die erheblich sein könnten.“

Die USA hatten im Rahmen der iranischen Drohungen ihre Militärpräsenz in der Region erhöht und warnten Teheran vor schwerwiegenden Folgen, sollte es zu einem Angriff Irans kommen. Mit der Verlegung militärischer Mittel soll laut einem hochrangigen Beamten der Biden-Regierung der Grundsatz unterstrichen werden, dass die Vereinigten Staaten ihre Interessen, Partner und ihr Volk „unerschütterlich verteidigen“, berichtet die Washington Post.

Internationaler Druck soll steigen: Angriffe könnten „erheblich“ sein

Die USA fordern jetzt, dass sich der internationale Druck auf den Iran erhöht. Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien folgten dieser Aufforderung. In einer Stellungnahme forderten sie den Iran auf, die andauernden Angriffsdrohungen gegen Israel zu unterlassen, eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israel zu erwirken und die Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, freizulassen.

Nahostkonflikt - Geiselfamilien protestieren in Tel Aviv
Der internationale Druck soll den Iran zum Umdenken bringen. (Symbolbild) © Eyal Warshavsky/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Nasser Kanaani, Sprecher des iranischen Außenministeriums, wies die Forderungen zurück. Er drehte den Aufruf zur Waffenruhe um und forderte, man solle „ein für alle Mal gegen den Krieg in Gaza und die Kriegstreiberei Israels“ aufstehen. Wie das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf israelische und US-Beamte berichtete, hat der Iran nun Vorbereitungen für seine Raketen- und Drohneneinheiten getroffen.

Waffenruhe im Gaza-Krieg: Verhandlungsrunde soll Lage entschärfen

Eine für Donnerstag (15. August) geplante Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte die explosive Lage im gesamten Nahen Osten entschärfen. Dabei sei das Erscheinen der Hamas wichtig, um den Rahmen für eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen abzuschließen und die Freilassung aller Geiseln sicherzustellen, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums mit.

Die Hamas hatte am Sonntag allerdings gefordert, einen Plan für die Umsetzung eines bereits existierenden Vorschlags für eine Waffenruhe auszuarbeiten. Ob Vertreter der Hamas bei den Gesprächen anwesend sein werden, ist noch ungewiss. Die Forderung der Hamas könnte, laut Journalist Barak Ravdi im Interview mit CNN, eine Taktik sein, um nach einem Angriff Irans, oder der Hisbollah, bessere Konditionen des Deals zu verlangen.

Irakische Miliz warnt: Reaktion wird „keine Obergrenze“ haben

Die irakische Miliz Harakat Hisbollah al-Nujaba, auch bekannt als zwölfte Brigade, warnte Israel und die USA. Ein Sprecher teilte Newsweek mit, dass die „Kräfte der Arroganz“ weiterhin brutale Angriffe auf Menschen in der Region durchführe. Sollte es weiterhin zu Angriffen im irakischen Luftraum, oder auf irakische Bürger geben, wird die irakische Reaktion „keine Obergrenze haben“. Das Pentagon hatte als Reaktion auf Angriffe auf Israel selbst Angriffe gegen iranische Verbündete im Irak, in Syrien und im Jemen durchgeführt, was zu weiterer Empörung unter der Achse des Widerstands führte.

Der Sprecher der al-Nujaba teilte mit Newsweek ein Video der „militärischen Vorbereitungen der Führer des Islamischen Widerstands“. Das Video enthielt aktuelle Worte hoher Beamter der „Achse des Widerstands“ – Hisbollah-Generalsekretär, Generalsekretär der al-Nujaba-Bewegung, Huthi-Führer, der neu beförderte Hamas-Führer und der Oberste Führer des Irans. Alle äußerten ihren Wunsch, Israel einen Vergeltungsschlag zu verpassen. (dpa/lw)

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