Putin will Militärpräsenz an finnischer Grenze verstärken
Tag 661: Die ukrainische Armee wehrt Dutzende russische Angriffe an der Front ab. Der Kreml meint, ein Ukraine-Beitritt könnte die EU destabilisieren. Alle Infos im Newsblog.
Moldau hält Militärmanöver nahe Konfliktregion Transnistrien ab
15 Uhr: In der Republik Moldau hat das Militär mit einem Manöver nahe seiner abtrünnigen und von russischen Truppen kontrollierten Region Transnistrien begonnen. Das Verteidigungsministerium in dem Land in Nachbarschaft von EU- und Nato-Mitglied Rumänien informierte über die Übung vom Sonntag bis zum 22. Dezember. Auf den Straßen seien Militärfahrzeuge unterwegs, hieß es in der Mitteilung. Die prowestliche Führung des in die EU strebenden Landes sieht Moldau, das auch an die von Russland angegriffene Ukraine grenzt, durch Moskau bedroht.
Die EU hatte der Nationalarmee Moldaus laut Medien vergangene Woche medizinisches Gerät und Schutzausrüstung, Geländefahrzeuge, Minensuchgeräte, Drohnen und Stromgeneratoren übergeben. Am Donnerstag wurde zudem die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Moldau und mit der Ukraine beschlossen (t-online berichtete). Russland hatte die vom Westen unterstützte Führung in der Vergangenheit davor gewarnt, sich die abtrünnige Region Transnistrien mit Gewalt zurückzuholen. Am internationalen Flughafen in der Hauptstadt Chisinau gibt es inzwischen strenge Sicherheitskontrollen, um das mögliche Eindringen russischer Kämpfer in das Land zu verhindern.
13.09 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine stärkere Militärpräsenz im russisch-finnischen Grenzgebiet angekündigt und diesen Schritt mit dem Nato-Beitritt Finnlands begründet. Moskau werde im Nordwesten des Landes den "Militärdistrikt Leningrad" einrichten und dorthin eine "gewisse Anzahl an Einheiten" verlegen, sagte Putin in einem im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Interview. Dem Westen warf Putin vor, das zuvor bündnisneutrale Finnland in die Nato "hineingezogen" zu haben.
Finnland war dem Militärbündnis im April 2023 beigetreten, nachdem es den Beitritt infolge der im Februar 2022 begonnen russischen Militäroffensive in der Ukraine beantragt hatte. Putin sagte nun, Finnland und Russland hätten zuvor "keine Streitigkeiten" gehabt, sämtliche Gebietsfragen seien "seit Langem geklärt". Der Nato-Beitritt Finnlands werde nun aber "Probleme" schaffen.
Finnland und Russland teilen eine 1.340 Kilometer lange Landgrenze. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind sehr angespannt. Am vergangenen Donnerstag hatte Finnland die erneute Schließung sämtlicher Grenzübergänge zu Russland angekündigt. Helsinki wirft Moskau vor, Migranten absichtlich zu seinem westlichen Nachbarn weiterreisen zu lassen, um diesen zu destabilisieren, was Russland bestreitet.
Putin: Bidens Warnung vor Angriff auf Nato ist "Unsinn"
09.16 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet Warnungen des US-Präsidenten Joe Biden vor einem russischen Angriff auf die Nato nach einem Sieg über die Ukraine als "völligen Unsinn". Russland habe kein Interesse an einem Kampf mit der Nato. Biden hatte gesagt, Russland werde ein Nato-Mitglied angreifen, sollte es die Ukraine besiegt haben. Einen Beweis dafür hatte Biden nicht erbracht. "Das ist völliger Unsinn – und ich denke, Präsident Biden weiß das", sagt Putin dazu in einem Interview des Staatsfernsehens.
Es sei nur ein Versuch Bidens, seine "fehlerhafte Politik" gegenüber Russland zu rechtfertigen. "Russland hat keinen Grund, kein Interesse – kein geopolitisches Interesse, weder wirtschaftlich, politisch noch militärisch –, mit Nato-Ländern zu kämpfen."
Gouverneur: Ein Mensch bei russischem Angriff getötet
8.16 Uhr: In der südukrainischen Region Odessa ist bei einem russischen Luftangriff ein Mensch getötet worden. Trümmer einer abgefangenen Drohne seien auf ein Wohngebiet gestürzt und explodiert, teilt Gouverneur Oleh Kiper auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Mehrere Häuser seien beschädigt worden. Eine Person sei tot geborgen worden. Die ukrainische Flugabwehr habe neun iranische Schahed-Drohnen abgeschossen. Es sei der dritte russische Luftangriff auf die Region in dieser Woche gewesen.
Russland: 33 ukrainische Drohnen abgefangen
5.18 Uhr: Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums 33 Drohnen unschädlich gemacht, die aus der Ukraine in Richtung Russland geschickt worden waren. Sie seien abgefangen oder zerstört worden, bevor sie ihre Ziele über den Regionen Lipezk, Rostow und Wolgograd erreicht hätten, teilte das Ministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.