Naturfreundestraße in Hausham: Vorgezogene Sanierung als Notlösung?
Kaputter Asphalt, gefährliche Engstellen: Die Verkehrssicherheit in der Naturfreundestraße in Hausham ist zunehmend gefährdet. Die Gemeinde denkt nun über eine kurzfristige Notlösung nach.
Hausham – Kaum ist ein Loch geflickt, taucht das nächste auf. Wer mit dem Auto durch die Naturfreundestraße in Hausham rumpelt, braucht gute Stoßdämpfer. Bei Radlern ist bisweilen fast schon Slalomtalent gefragt, um den zahlreichen Schlaglöchern ausweichen zu können. Nun beabsichtigt die Gemeinde, die Notbremse zu ziehen – und die wichtige Verbindung zwischen Schlierseer Straße und Schlierachstraße zu sanieren – früher als gedacht.
Wie berichtet, war zunächst geplant, mit dem Ausbau beziehungsweise der Umgestaltung bis nach Abschluss sämtlicher Baustellen rund um das Neubaugebiet am Fuß des Huberspitz zu warten. Andernfalls würde man Gefahr laufen, die neue Straße durch den Schwerlastverkehr gleich wieder zu beschädigen. Doch so lange dürfte der schon jetzt marode Asphalt nicht mehr durchhalten, fürchtet Bürgermeister Jens Zangenfeind. Obendrein seien zwar die Wohnhäuser im Einheimischenprojekt mittlerweile gut im Bau, doch wann die Lebenshilfe ihr neues Haus Bambi errichten wird, sei nach wie vor offen. Zu viel Unsicherheit für eine Straße, deren Zustand bald sogar die Verkehrssicherheit ernsthaft gefährden könnte. „Das können und wollen wir nicht riskieren“, sagt Zangenfeind und stellt eine Lösung in Aussicht: eine abgespeckte Sanierung, um die Naturfreundestraße zumindest über die kommenden drei bis fünf Jahre zu retten.
Austausch der Asphaltdecke
Konkret schwebt dem Rathauschef ein Austausch der Deckschicht vor – Abfräsen und neu Asphaltieren, quasi. Die damit verbundenen Kosten würden sich angesichts des schon jetzt fortlaufend hohen Instandhaltungsaufwands – auch Material und Arbeitszeit des Bauhofs würden hier zunehmend die Gemeindefinanzen belasten – über einen solchen Zeitraum sicher amortisieren. Konkrete Zahlen will Zangenfeind in den kommenden Monaten dem Gemeinderat vorlegen, der die Maßnahme natürlich auch beschließen müsste.
Unabhängig davon ist die Naturfreundestraße bereits in der Bauausschusssitzung am Montagabend ein Thema. Hier soll das Gremium über einige verkehrsrechtliche Anordnungen entscheiden, um einige akute Problemstellen kurzfristig zu entschärfen. Konkret geht es laut Beschlussvorlage um eine bessere Erkennbarkeit des gültigen Tempolimits von 30 km/h, etwa durch weitere Schilder sowie Piktogramme auf dem Boden.
Halteverbot statt Parkplätze
Um die größte Engstelle bei der Einmündung der Dr. Franz-Langecker-Straße etwas aufzuweiten, soll hier auf den ersten beiden Parkplätzen ein absolutes Halteverbot ausgewiesen und damit mehr Platz für den Begegnungsverkehr geschaffen werden. Weitere Stellplätze könnten eine Beschränkung auf maximal zwei Stunden erhalten.
Wie der Beschlussvorlage zu entnehmen ist, hat die Gemeinde bereits die Polizeiinspektion Miesbach, die Freiwillige Feuerwehr Hausham und die VIVO zu den Änderungsvorschlägen befragt. Keiner von ihnen habe Einwände vorgebracht. Zudem werden im Bauausschuss auch die Ergebnisse einer nochmaligen Verkehrszählung in der Naturfreundestraße zwischen den Hausnummern 17 und 19 auf den Tisch kommen. Zangenfeind schickt voraus, dass er im Gremium für eine Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen werben wird. Die aktuelle Situation sei nicht nur „extrem nervig“ für die Anlieger, sondern berge auch die Gefahr, dass Rettungsfahrzeuge behindert werden.
sg