Ende des Ukraine-Kriegs? Selenskyj deutet erst einmal mehr Gegenangriffe an
Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist nicht absehbar. Kiew will mehr Offensive. Militärische Erfolge bei Pokrowsk. Verluste für Russland. Der Ticker.
Das Wichtigste in
diesem Live-Ticker
- Angriff statt Verteidigung – Ende des Ukraine-Kriegs: Donald Trump zieht Vergleich zum Sport.
- Verluste für Russland – Ukraine-Krieg: Kiew meldet neue Zahlen zu Russlands Verlusten.
Kiew – Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. Deshalb fordert Wolodymyr Selenskyj jetzt mehr Schlagkraft. Die Ukraine müsse sich aus dem Dauerzustand der ständigen Verteidigung lösen und selbst aktiv zum Angriff übergehen, sagte der ukrainische Präsident in einer Videoansprache. „Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben.“ Putin verstehe „nichts außer Macht und Druck“.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Angriff statt Verteidigung
Trump hatte am Donnerstag auf seiner Plattform Truth Social geschrieben: „Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen.“ Zudem schrieb er: „Es ist wie bei einer großen Sport-Mannschaft, die eine fantastische Abwehr hat, aber nicht offensiv spielen darf. Da gibt es keine Chance, zu gewinnen.“
Die ukrainischen Streitkräfte unternahmen in den vergangenen Tagen bereits Gegenangriffe, so in der Region Sumy im Nordosten und bei Pokrowsk im Südosten. Bei Pokrowsk habe es erste Erfolge gegeben, teilte Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram mit. Dort seien sechs Orte zurückerobert worden. Die Berichte konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Kiew will für ein Ende des Ukraine-Kriegs auch diplomatische Bemühungen aufrechterhalten
Selenskyj sagte weiter, abseits der militärischen Einsätze wolle die Ukraine auch die diplomatischen Bemühungen aufrechterhalten, um Wege zu Verhandlungen und Frieden zu finden. Im Gespräch ist derzeit, dass die europäischen Partner die Ukraine nach einem Friedensschluss mit Truppenpräsenz absichern.
Doch Russland hat andere Vorstellungen. Nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow sollen vielmehr die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats, darunter auch Russland, den Frieden garantieren. Da Russland einen Einsatz jederzeit blockieren könnte, kommt diese Variante für Kiew nicht infrage.
Ohnehin warf Selenskyj dem russischen Präsidenten und seiner Regierung vor, überhaupt nicht an einem Frieden interessiert zu sein. „Sie versuchen, sich aus der Notwendigkeit eines Treffens herauszuwinden“, sagte der ukrainische Präsident. „Sie wollen diesen Krieg nicht beenden. Sie setzen ihre massiven Angriffe gegen die Ukraine und ihre sehr heftigen Angriffe an der Front fort.“
Ende des Ukraine-Kriegs: Daten und Fakten zum Konflikt
Annexion der Krim | 18. März 2014 |
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Kriegsbeginn im Donbass | 13. April 2014 |
Russische Invasion | 24. Februar 2022 |
Konfliktparteien | Russland, Ukraine |
Staatschefs | Wladimir Putin, Wolodymyr Selenskyj |
Verluste für Russland
Unterdessen hat Kiew neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Nach Angaben des Generalstabs haben die russischen Streitkräfte binnen 24 Stunden etwa 790 russische Soldaten verloren. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der russischen Verluste auf rund 1.074.320 Soldaten. Mit Verlusten sind stets getötete oder schwer verwundete Soldaten gemeint. Die Zahlen lassen sich unabhängig nicht überprüfen. (red mit Agenturen)