Aufhebung von Schutzstatus für Baumallee abgelehnt

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Diese mächtigen Bäume prägen den Bernöckerweg. © tp

Auch wenn das Landratsamt anderer Meinung ist: Der Gmunder Bauausschuss will am Schutzstatus der Baumallee nicht rütteln.

Gmund – Aus 53 prächtigen Bäumen bestand einst die Baumallee am Bernöckerweg in Gmund. 1965 wurde sie vom Landratsamt daher als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Weil heute nurmehr 18 Bäume die Straße säumen, will das Landratsamt den Status aufheben. In der Sitzung des Bauausschusses mussten die Mitglieder jetzt eine Stellungnahme abgeben – und sie äußerten sich reihum kritisch.

Dass im Falle einer Aufhebung dann nicht mehr das Landratsamt, sondern die jeweiligen Grundstücksbesitzer für die Pflege und die Verkehrssicherungspflicht aufkommen müssen, gefiel den Mitgliedern am Ratstisch nicht. „Ich halte nichts davon, den Schutzstatus aufzuheben und dann die Kosten auf die Eigentümer abzuwälzen“, kritisierte Tobias Bauer (CSU) und mutmaßte, dass das Landratsamt Pflegemaßnahmen offenbar nicht mehr bezahlen wolle. „Die Bäume sind erhaltenswert“, fand er.

Ortsgestaltungssatzung verbietet Fällen der Bäume

Sie könne nicht bedenkenlos zustimmen, gestand Barbara von Miller (SPD) und befürchtete, dass Grundstücksbesitzer einzelne Bäume künftig einfach umschneiden könnten, um Kosten für die Erhaltung zu sparen. Dies werde nicht der Fall sein, versicherte Bürgermeister Alfons Besel (FWG). Zuvor hatte schon Bauamtsleiterin Christine Wild darauf hingewiesen, dass auch im Falle einer Aufhebung künftig über jeden Baum einzeln entschieden werden müsse. Dies sehe die Ortsgestaltungssatzung der Gemeinde vor, wenngleich es keine Baumschutzverordnung gebe.

Zustand hat sich trotz Schutzstatus verschlechtert

Besel gab zu bedenken, dass sich der Zustand der Bäume trotz Schutzstatus verschlechtert habe. „Schützen schützt noch lange nicht“, folgerte er. „Das sei eine Frage des Vollzugs“, hakte Michael Huber (Grüne) ein. Man habe eben zu lange zugeschaut und die Verschlechterung des Zustands hingenommen. Huber war klar gegen die Aufhebung. „Es handelt sich hier um den letzten straßenbegleitenden, ortsbildprägenden und bedeutenden Baumbestand in Gmund“, sagte Huber. Ihm war wichtig, die Eigentümer nicht zu belasten und als Gemeinde Unterstützung zu leisten. Außerdem müsse man sich um eine Wideranpflanzung Gedanken machen. Ein behutsamer Umgang mit den Bäumen sei wichtig, auch in Hinblick auf das Klima und als Schattenspender.

Bauausschuss lehnt Aufhebung ab

Tobias Bauer meldete sich erneut zu Wort, weil er dagegen war, dass Eigentümer oder die Gemeinde Aufgaben des Landkreises übernehmen sollen. „Außerdem hatte das Landratsamt seit 1965 Zeit, sich um Nachpflanzungen zu kümmern“, sagte der CSU-Gemeinderat.

Bürgermeister Besel fasste die Meinungen am Ratstisch zusammen und formulierte dann den entsprechenden Beschluss, dem alle einstimmig folgten: Die Gemeinde Gmund hält den Baumbestand am Bernöckerweg für schützenswert und ist gegen die Aufhebung des Status’ „Naturdenkmal“.

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