Rente in Deutschland: Kritik an Politik und Reformunwillen | Analyse
Die Rente – für viele Leser Sinnbild einer Politik des Versagens. Unter dem Artikel "Die Deutschen steuern auf die Renten-Katastrophe zu – sie wollen es so" diskutieren sie die Ergebnisse der Allensbach-Umfrage. Diese sagt: Eine Reform lehnen die Deutschen ab. Viele Kommentatoren sehen jahrzehntelanges Missmanagement: zweckentfremdete Beiträge, unfaire Vorteile für Beamte und immer neue Sozialleistungen. Dazu kommen Forderungen nach Kürzungen bei Sozialleistungen und Migration. Andere verweisen auf die fehlende Reformbereitschaft der Gesellschaft. Zwischen Wut, Frust und Resignation zieht sich eine klare Botschaft durch die Kommentare: So geht es nicht weiter.

Politisches Missmanagement und Verantwortung
Mit 27 Prozent machen Kommentare zur politischen Verantwortung und jahrzehntelangem Missmanagement den größten Teil der Debatte aus. Kritisiert werden Zweckentfremdung von Rentenbeiträgen, ungleiche Beitragspflichten und die Weigerung, das System für alle zu öffnen. Viele Leser machen auch den Wähler selbst für die Situation verantwortlich.
"Was für eine Frechheit, das zu behaupten, das wir Deutschland das so wollen. Unsere Politiker haben dafür gesorgt, dass man jahrzehntelang die Gelder der Rentenkasse zweckentfremdet ausgeplündert hat. Unsere Politiker verweigern eine einzige Rentenkasse für alle, in der alle einzahlen. Arbeiter, Beamte, Selbstständige ..." Zum Originalkommentar
"Tja, wenn man sich weigert, die eigenen Pfründe zu beschneiden, Politiker und Beamte sich weiterhin vom gesetzlich Versicherten großzügigst alimentieren lassen wollen ..." Zum Originalkommentar
"Rente: Wer das erarbeitete Geld der Bürger und Wirtschaft völlig abschöpft, um dieses anschließend zu großen Teilen falsch und unverantwortlich auszugeben, muss sich nicht wundern, dass selbst für schlechte Rentenleistungen kein Geld mehr vorhanden ist. Wer seit Jahrzehnten derartige Parteien wählt, muss mit dem Ergebnis leben ..." Zum Originalkommentar
"Letztendlich ist immer der Wähler schuld. Er wählt ja diese Konstellationen. Und vor der letzten Bundestagswahl war sehr klar, was bei welcher Koalition rauskommen wird." Zum Originalkommentar
"Sieben Jahrzehnte CDU und SPD, stabiler Lobbyismus und Wertepolitik. Die einen kümmern sich um christliche Werte, die anderen um soziale. Was soll da schiefgehen? Ach ja, Management und Führung fehlt..." Zum Originalkommentar
Reformdruck und Sozialleistungen
Ein großer Teil der Kommentare verknüpft die Rentenkrise mit Sozialleistungen. Vor allem das Bürgergeld und Migration gelten als Belastung, die dringend reformiert werden müsse. Der Tenor: Erst bei Leistungen für Nichtzahler sparen, dann über Renten reden.
"'Wer die großen Reformen verschiebt oder verhindern will, muss aber wissen, dass unser Volk insgesamt dafür einen hohen Preis zahlen wird.' Den Preis zahlen wir bereits, indem wir einen großen Teil der Bevölkerung alimentieren, der nichts beiträgt und beigetragen hat ..." Zum Originalkommentar
"Man müsste erst bei den Leuten soziale Einschnitte vornehmen, die niemals etwas eingezahlt haben. Dann können wir über die Rente reden." Zum Originalkommentar
"Wir bräuchten keine Reform, wenn wir nicht die ganze Welt in unser Sozialsystem einladen würden." Zum Originalkommentar
"Hört auf, die ganze Welt durchzufüttern und bei uns aufzunehmen. Hört auf, viel zu viel Bürgergeld zu zahlen, dann klappt es auch mit der Rente. Die Leute haben dafür gearbeitet und haben es mehr als verdient. Wenn dann noch Geld übrig ist, kann man schauen, ob man andere noch durchfüttert ..." Zum Originalkommentar
"Reformen sind notwendig, aber der Anfang sollte gestartet werden beim Bürgergeld, das viele Millionen Menschen bekommen für nichts. Für die Rentenkasse, da müsste der Staat die Gelder zurückgeben, die er ständig entnimmt." Zum Originalkommentar
Finanzierung und Staatsausgaben
Stark diskutiert wird die Frage, wie die Rente finanziert werden soll. Viele fordern Transparenz und neue Modelle, kritisieren aber vor allem hohe Ausgaben für EU, Migration, Klima oder internationale Hilfen. Zuerst müsse dort gekürzt werden.
"Habe unten gestern erwähnt, dass die Rentenüberschüsse fürs Finanzieren der Pensionen verwendet worden sind. Als Antwort haben einige geschrieben, in der Rente darf es keine Überschüsse geben. Das stimmt einfach nicht ..." Zum Originalkommentar
"Wussten Sie schon, dass der Rentenzuschuss aus Steuermitteln als Sozialausgaben deklariert wird, die Pensionen aus den gleichen Steuermitteln aber nicht, sondern als 'Gehaltsfortzahlung'? Kaum zu glauben." Zum Originalkommentar
Ungerechtigkeiten zwischen Renten und Pensionen
Unmut herrscht über die Unterschiede zwischen Renten und Pensionen. Viele empfinden es als ungerecht, dass Beamte früher aufhören und mehr Geld bekommen, während Arbeitnehmer länger arbeiten und weniger erhalten.
"Wie will man die Bürger/ Rentner dazu bringen, auf die Rente zu verzichten, für die sie jahrzehntelang eingezahlt haben? Diese, wenn gleichzeitig Milliarden für Flüchtlinge ausgegeben wird? Wenn gleichzeitig Milliarden für die Ukraine gezahlt werden? Wenn gleichzeitig die Pensionen weit über 20 % höher sind ..." Zum Originalkommentar
"Nicht diejenigen, die ihr Leben lang eingezahlt haben, zerstören die Rentenkassen, sondern die Politiker, die permanent alle Sozialkassen mit ihren Gästen überfordern. Was ist mit den Pensionen?" Zum Originalkommentar
"Wieso redet niemand von den Beamten? Der kleine Mann, der eh nichts hat, soll länger arbeiten, sparen. Und die Beamten gehen früher in die Pension und, das mit dem letzten Gehalt." Zum Originalkommentar
Gesellschaftliche Verantwortung und Zukunft
Ein Teil der Kommentare blickt über Zahlen hinaus. Kritisiert wird die fehlende Solidarität mit Älteren und eine gespaltene Gesellschaft. Manche zeigen sich pessimistisch, andere geben jungen Menschen sogar den Rat, das Land zu verlassen.
"Das Problem besteht in der wachsenden inneren Distanzierung immer größerer Bevölkerungsteile von ihrer Verantwortung für die Alten. Nicht mehr: Hochwertige Mitmenschen bekommen selbstverständlich ihr hochverdientes Altersgeld. Wie kann ich dabei mithelfen? Sondern: Alte Mitmenschen sind eklige Lästlinge ohne Würde, weshalb es erlaubt ist, ..." Zum Originalkommentar
"'84 Prozent der deutschen Bevölkerung sind überzeugt, dass es zu einer Anhebung des Renteneintrittsalters kommen wird. Aber nur 23 Prozent der Deutschen finden das akzeptabel. Und: 78 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass die Renten sinken werden. Aber ganze sieben Prozent finden das akzeptabel.' Ist schon ein bissel schizophren ..." Zum Originalkommentar
"Ich kann nur jedem jungen Menschen raten: Verlasst dieses Land und behaltet euer Schicksal in eigener Hand. In einem Land ohne überzogene Staatsgläubigkeit. Wo noch individuelle Leistung gewürdigt wird und Eigentum bewundert statt verhasst wird." Zum Originalkommentar
Demografie und Generationen
Einige Leser betonen den demografischen Faktor. Mehr Kinder und stärkere Familienförderung könnten das System stabilisieren. Sie sehen die Probleme weniger in Schuldzuweisungen, sondern im langfristigen Wandel von Arbeit und Gesellschaft.
""'Die Jungen können nicht mehr mit einer auch nur halbwegs auskömmlichen Rente im Alter rechnen' Falsch. Kriegen die Jungen genug Kinder und Enkel, kann ihre Rente höher sein, als die derzeitige. Da aber die Industriearbeitsplätze vertrieben werden, stimmt es doch wieder.' Zum Originalkommentar
"Sorry, aber solange man kriminelle Afghanen mit 1000 € Handgeld wieder zurück in ihre Heimat bringt, scheinen wir ja genügend Geld zu haben. Ich fände es toll, wenn dieser monetäre Einsatz genauso vehement auch an junge Familien ginge, in Kindergärten, bezahlbarer Wohnraum für Familien, Erzieher und funktionierende Schulsysteme ..." Zum Originalkommentar
Sonstiges: Ironie und Sarkasmus zur Rentenpolitik
Ein kleiner Teil reagiert mit Spott. Von Zweifeln an der Problemlösungsfähigkeit der Regierung bis zu Seitenhieben auf Kriegsausgaben wird die Rentendebatte ironisch kommentiert.
"Ach was, wir schaffen das. Wir haben eine intelligente und hochbegabte Regierung. Diese zaubert doch bestimmt neues Geld herbei. Für andere Zwecke geht's doch auch." Zum Originalkommentar
"Wie könnten wohl unsere Renten aussehen, wenn man auch nur einen Teil der hunderten Milliarden, die man in die Aufrüstung verpulvert, ins Rentensystem stecken würde? Aber dann kommt der böse Russe und klaut uns unsere Renten." Zum Originalkommentar
"Was macht man eigentlich, wenn das Geld vorne und hinten nicht reicht? Richtig, man nimmt einen Kredit auf und gibt noch mehr Geld aus. Wenn das mit der Kreditaufnahme nicht mehr klappt, geht der Privatschuldner halt in die Insolvenz. In sieben Jahren ist dann alles wieder gut und das Spiel geht von vorne los ..." Zum Originalkommentar
Die Leserkommentare zum drohenden Kollaps des Rentensystems vermitteln vor allem Frust, Pessimismus und eine große Portion Misstrauen gegenüber Politik und gesellschaftlicher Solidarität. Diskutieren Sie mit: Was müsste nach Ihrer Meinung politisch oder gesellschaftlich passieren, um aus der politischen Lähmung beim Thema Rente herauszukommen? Halten Sie eine große Rentenreform in Deutschland überhaupt noch für möglich?
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