Mutterfirma des Benko-Imperiums ist insolvent

Seit mehreren Wochen steckt die Signa Holding des Immobilienmoguls René Benko in der Krise. Nach mehreren Tochterfirmen meldet nun der Mutterkonzern Insolvenz an.
Die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko wird einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung stellen. Der Antrag soll beim Handelsgericht Wien eingebracht werden, teilte Signa am Mittwoch mit. Ziel sei die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens.
"Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden", hieß es in der Mitteilung.
Nach großen Erfolgen folgt nun der rasante Abstieg
Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten historisch niedriger Zinsen stark gewachsen. Benko investierte in verschiedene Großprojekte, kaufte unter anderem das Chrysler Building in New York. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges kämpft die Immobilienbranche mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen – auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont.
Am Montag bestätigte das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, dass die Tochterfirma des Immobilienunternehmens insolvent ist. Die Signa Real Estate Management Germany GmbH hatte nach offiziellen Angaben einen Insolvenzantrag gestellt.
Firmengründer Benko musste sich aus der Führung zurückziehen
Die Signa-Gruppe steckt seit einigen Wochen in der Krise. Ihr Gründer, René Benko, hat sich inzwischen unter dem Druck seiner Mitgesellschafter aus der Führung zurückgezogen. Den Vorsitz hat er an den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz übergeben. Dieser habe auch den Vorsitz des Gesellschafterkomitees der Holding übernommen. Mehr zu René Benko lesen Sie hier.
Zur Unternehmensgruppe gehört auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat. In Hamburg baut Signa den 245 Meter hohen Elbtower. Das Projekt steht derzeit still. Wie es beim Elbtower nun weitergehen könnte, lesen Sie hier.