Preis für Tagesskipass in Österreich eskaliert – „Wasserski in der Karibik ist billiger“

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Skifahren geht ins Geld. Das ist eigentlich kein Geheimnis. 2025 haben die Preise in fast alle Skigebiete in Österreich angezogen – ein „Kosten-Schock“.

Wien – Der Pistenspaß in den Alpen ist ein teures Vergnügen. Ein böses Erwachen erlebten viele Ski-Urlauber rund um Weihnachten in Österreich. In den meisten Skigebieten rufen die Bergbahnen in der aktuellen Saison happige Preise auf. Laut der österreichischen Kronen Zeitung sorgen die Preise für die Skipässe im Jahr 2025 für „Entsetzen“. Das Blatt schreibt von „Abzocke“ und fragt sich, ob die „Skiliftpreise außer Kontrolle“ sind. Und die Krone ist nicht alleine.

„Kosten-Schock“ in den Alpen – Tageskarte in Österreich kostet im Schnitt über 70 Euro

Vom „Kosten-Schock“ in den Alpen war bereits im vergangenen Herbst die Rede. In einer Mega-Analyse für die Wintersaison 2024/2025 stellte sich heraus, dass der Durchschnittspreis für die Tageskarte in Österreich auf 72,10 Euro steigt. (Vorsaison: 67,20 Euro). In St. Anton in Tirol kostet in der aktuellen Saison die Tageskarte für Erwachsene 78 Euro. Rund 76 Euro müssen Wintersportler in Ischgl, Kitzbühel und der Zillertal Arena blechen, wie eine Tabelle für die Wintersaison 2024/2025 zeigt. In Salzburg überspringt der Preis für die Ski-Tageskarte erstmals die 75 Euro, titelten die Salzburger Nachrichten bereits im Oktober.

„Beschwerden gibt es nur, wenn Preis und Leistung nicht zusammenpassen, wenn die Präparierung zu wünschen übrig lässt oder nicht mehr alle Pisten geöffnet sind“, sagte Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn und Sprecher der Salzburger Seilbahnen den Salzburger Nachrichten. Deswegen würden die Preise in der Vor- und Nachsaison angepasst. Im Ticketverbund von Schmittenhöhe Zell am See, Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn und Kitzsteinhorn Kaprun kostet die Tageskarte in der Hauptsaison 76 Euro. Vier Euro mehr als im Jahr zuvor.

Ist Skifahren Luxus? In Österreich haben die Preise in der aktuellen Wintersaison kräftig angezogen. © Philipp von Ditfurth/dpa

Teuerstes Skigebiet liegt in Österreich

Auch das teuerste Skigebiet in Europa befindet sich in Österreich, nämlich in Obergurgl-Hochgurgl im Ötztal, wie das Urlaubsportal holidu.de herausgefunden hat. Im sogenannten Ski-Preisindex vergleicht das Portal Kosten für Unterkünfte und Skipässe in 273 europäischen Skigebieten. Die teuerste Skiregion in Deutschland – die Zugspitze – liegt im Ranking auf Platz 65. Hier kostet der Tagespass aktuell übrigens 66 Euro.

Ist Skifahren in Österreich Luxus?

Selbst in Österreich sind die hohen Preise jetzt ein Thema. „Was einst ein Sport für die breite Masse war, entwickelt sich immer mehr zum teuren Luxus“, schreibt die Kronen Zeitung. „Der Wintertourismus ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft – und doch drohen hohe Preise, Gäste abzuschrecken.“

Die Reaktionen darauf sind sehr gemischt. Für Einheimische sind die Preise nicht mehr zu stemmen, ist in den Kommentaren zu lesen. Gerade für Familien sei der Wintersport unerschwinglich. Ein Skitag für eine Familie mit zwei Kindern würde 200 bis 300 Euro ohne Anfahrt und Verpflegung kosten, rechnet einer vor. Es gäbe kaum familienfreundliche Preise, bemängelt er.

Ein anderer dagegen findet, dass eine Tageskarte um die 70 Euro mehr als angemessen sei, für das, was alles geboten wird. Zählt unter anderem zuverlässige Bergbahnen, Präparierungen, Schutzmaßnahmen und Pistenmarkierungen auf. Ein Nutzer hat wenig Verständnis für die Kosten-Diskussionen und witzelt: „Wenn man alles zusammenrechnet, ist Wasserski in der Karibik billiger.“

Laut dem ADAC sind deutsche Skigebiete im Vergleich preiswerter. Auch lohnt es sich, kleinere Skigebiete anzusteuern. (ml)

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