Silvester-Chaos in Jesolo – Stadt spricht bittere Strafe in Touristen-Hochburg aus

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In Italien kommt es an Silvester zu Ausschreitungen. Der Urlaubsort Jesolo greift gegen die Unruhestifter durch. Der Bürgermeister zeigt sich zufrieden.

Jesolo – Die Silvesternacht verlief in vielen Regionen wild. Zahlreiche Gewalttaten, verletzte Menschen und brennende Gebäude meldete die Polizei in Deutschland. Doch auch in anderen Ländern startete das neue Jahr alles andere als friedlich: In Italien kam es zu mehreren Ausschreitungen – auch der beliebte Urlaubsort Jesolo war betroffen.

Wegen einer Schlägerei muss die Polizei in Jesolo in der Silvesternacht einschreiten. (Symbolbild)
Wegen einer Schlägerei muss die Polizei in Jesolo in der Silvesternacht einschreiten. (Symbolbild) © Andrea Fasani/imago

Schlägerei an Silvester in Jesolo: Täter kassieren jahrelanges Betretungsverbot

Wie das italienische Nachrichtenportal Il Gazzettino berichtet, sei es in der Silvesternacht zu einer heftigen Schlägerei in Jesolo gekommen. Die Polizei sei zur Piazza Mazzini gerufen worden, weil ein junger Mann mehrfach ist Gesicht geschlagen worden sei. Er hätte zuvor eine Gruppe von Jugendlichen darum gebeten, ihn in Ruhe zu lassen – diese hätten ihn belästigt. Daraufhin seien die Jugendlichen handgreiflich geworden. Zwei aus der Gruppen sollen den Mann festgehalten haben, während zwei andere ihn verprügelten.

Dank der Beschreibung des verletzten jungen Mannes konnte die Polizei die Angreifer identifizieren, schreibt Il Gazzettino. Es seien italienische Jugendliche, darunter auch Minderjährige. Sie stammen nicht aus Jesolo. Um ein klares Zeichen gegen gewaltsame Vorfälle wie diesen zu setzen, hat die Gemeinde eine saftige Strafe für die Schlägergruppe beschlossen: Drei der Angreifer dürfen Jesolo für sechs Jahre nicht mehr betreten – zumindest nicht ohne eine im Vorfeld ausgestellten behördlichen Erlaubnis. Party-Hotspots seien während der sechs Jahre ausnahmslos tabu.

Nach Gewalt an Silvester: Bürgermeister von Jesolo plant, rote Zonen einzurichten

Die beteiligten Minderjährigen hätten eine sogenannte Willy Daspo kassiert: Für sie gelte kein generelles Betretungsverbot, allerdings dürften sie sechs Jahre lang keine Nachtlokale in Jesolo besuchen. Der Bürgermeister Christofer De Zotti zeigte sich zufrieden über das strenge Vorgehen: „Ich glaube, dass es von grundlegender Bedeutung ist, diesen Weg weiterzugehen und mit allen notwendigen Instrumenten klarzustellen, dass diejenigen, die nach Jesolo kommen wollen, um Unheil zu stiften, nicht nur nicht willkommen sind, sondern auch nicht ungestraft bleiben und aus unserer Stadt entfernt werden“, zitiert ihn das italienische Blatt.

De Zotti überlege zudem, im kommenden Sommer sogenannte rote Zonen in der Gemeinde einzurichten, in denen spezielle Regeln gelten. In Deutschland wird dagegen versucht, mit einem bundesweiten Böllerverbot gegen die alljährlichen Eskapaden vorzugehen.

Auch in dem Badeort Rimini an der Adriaküste kam es in der Silvesternacht zu einer schweren Gewalttat. Ein Angreifer verletzte mehrere Passanten auf der Straße mit einem Messer, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Polizei berichtete. Nach Eintreffen der Carabinieri habe einer der Beamten versucht, den Mann per Warnschuss zu stoppen. Als der Angreifer daraufhin mit dem Messer in der Hand auf den Polizisten zugelaufen sei, habe dieser den tödlichen Schuss abgegeben. (tt/dpa)

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