Er ist charmant, kultiviert – und brandgefährlich: Dr. Hannibal Lecter. Zehn Jahre nach dem Oscar-Hit "Das Schweigen der Lämmer" kehrte Anthony Hopkins 2001 in "Hannibal" zurück. Unter der Regie von Ridley Scott wurde aus dem psychologischen Thriller ein düsteres, luxuriöses Schreckenskabinett.
Das Publikum strömte in die Kinos: Schon am ersten Wochenende spielte "Hannibal" 58 Millionen Dollar ein, weltweit waren es über 350 Millionen – ein voller Erfolg, trotz kritischer Stimmen. Der Film enthält zudem eine der verstörendsten Szenen der Filmgeschichte.
Wer sich selbst davon überzeugen will, sollte heute Abend (12. November) um 23:05 Uhr auf Kabel Eins einschalten.
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"Hannibal" schockt mit einer der schlimmsten Ekel-Szenen des Jahrhunderts
Das berüchtigte Dinner am Ende von "Hannibal" gilt als eine der ekelhaftesten, aber auch faszinierendsten Szenen der 2000er-Jahre.
Achtung, Spoiler:
Clarice Starling (Julianne Moore) wird von Lecter (Anthony Hopkins) konfrontiert und soll an einem makabren Festessen teilnehmen. FBI-Agent Paul Krendler (Ray Liotta) gerät über Hannibals Spuren direkt in dessen Falle, ohne die volle Tragweite zu verstehen.
Ridley Scott inszeniert das Ganze wie eine bizarre Oper aus Ekel und Eleganz: weiche Musik, warmes Licht, edle Kulisse – und mittendrin das pure Grauen. Kein Blutrausch, sondern ein makabres Meisterwerk, das die Grenzen zwischen Feinschmeckerei und Wahnsinn verschwimmen lässt.
Die Kassenzahlen sprechen eindeutig für den Film, auch wenn Kritiker weniger begeistert sind. Auf "Rotten Tomatoes" erhält "Hannibal" nur magere 39 Prozent, das Publikum ist immerhin noch etwas großzügiger und gibt 62 Prozent – trotzdem ein deutlicher Absturz im Vergleich zum Oscar-gekrönten Vorgänger.
Jemand auf Rotten Tomatoes schreibt: "Eine bizarre Adaption eines bizarren Romans – man muss 'Hannibal' zugutehalten, dass er sich an einige der gezeigten Wege wagt." Dieser User ist weniger angetan: "Ich finde die Fortsetzung geschmacklos und bin mir sicher, dass ironischerweise nicht einmal Hannibal Lecter sie kalt servieren würde." Ein anderer Zuschauer hat nur einen Kritikpunkt: "Der einzige wirkliche Makel des Films ist die grauenhafte Darstellung der Figur Clarice Starling."
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"Hannibal" mit Anthony Hopkins: Darum gehts
Nach den Ereignissen von "Das Schweigen der Lämmer" lebt Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) als Flüchtling in Florenz und führt ein luxuriöses, aber verborgenes Leben. Trotz seiner Vergangenheit bleibt er brillant, kultiviert und tödlich. Clarice Starling (Julianne Moore), mittlerweile FBI-Agentin, wird erneut auf Hannibal aufmerksam. Sie verfolgt die Spuren des entflohenen Serienmörders, um ihn zu stoppen, gleichzeitig ist sie fasziniert von seiner Intelligenz und seinem unheimlichen Charme.
Gleichzeitig gerät Paul Krendler (Ray Liotta), ein korrupter FBI-Beamter, in Hannibals Fänge. In einem makabren Katz-und-Maus-Spiel gelingt es Hannibal, beide Figuren in eine Falle zu locken, die in der berühmten Dinner-Szene gipfelt. Dort vereinen sich Spannung, psychologischer Horror und Ekel: Hannibal bleibt charmant und kontrolliert, während Clarice die Lage analysiert und Krendler Opfer seiner Intrigen wird. Die Handlung verwebt geschickt Macht, Intelligenz und moralischen Abscheu, ohne auf Splattereffekte angewiesen zu sein.
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Trotz aller Kritik bleibt "Hannibal" ein filmisches Erlebnis zwischen Kunst und Kannibalismus, zwischen Hochkultur und Horror. Anthony Hopkins spielt Lecter mit diabolischer Eleganz – ein Mann, der selbst im Wahnsinn Etikette wahrt. Seine Höflichkeit macht die Szene nur noch furchteinflößender. Und während Lecter am Ende lächelnd in ein Flugzeug steigt und seinen Wein genießt, bleibt beim Publikum ein bittersüßer Nachgeschmack: Ekel, Faszination – und Bewunderung für einen der elegantesten Bösewichte der Kinogeschichte.
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