Umfragen sprechen gegen Trump: Vorsprung bei Weißen schrumpft – Arbeiterklasse wendet sich ab

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Kamala Harris kann zunehmend Wähler für sich gewinnen, die klassischerweise eher die Republikanische Partei wählen. Das könnte für Donald Trump gefährlich werden.

Washington, D.C. – Die Unterstützung für Donald Trump unter weißen Wählerinnen und Wählern der Arbeiterklasse ist deutlich geschrumpft, seit US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um die US-Wahl ausgestiegen ist. Das geht aus Zahlen hervor, die der bekannte US-Datenexperte Harry Enten im TV-Kanal CNN vorstellte.

Eine Umfrage der New York Times hatte ergeben, dass in den Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin zunehmend Weiße ohne Hochschulabschluss die Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei, Kamala Harris, unterstützen. Die Gruppe gilt eigentlich als klassisch republikanische Basis, deswegen sorgen die Zahlen derzeit für Aufsehen in den USA.

Harris lässt Trumps Vorsprung schmelzen: Kandidatin der Demokraten holt bei Weißen auf

Seit Mai, als Biden noch der voraussichtliche Kandidat der Demokraten war, ist Trumps Vorsprung in dieser Gruppe um 13 Prozentpunkte gesunken. Damals lag Trump mit 52 Prozent zu 26 Prozent vor Biden. Der ehemalige US-Präsident konnte seinen Wert zwar stabil halten und liegt nun bei 53 Prozent, jedoch konnte Harris Boden gutmachen und kommt auf 40 Prozent Unterstützung. In beiden Fällen werden die Kandidaten der kleineren Parteien aus den Werten herausgerechnet. Enten schlussfolgerte bei CNN: „Das sind die Zahlen, die Kamala Harris vorlegen muss, um zu gewinnen.“

Donald Trump bei einer Wahlkampf-Veranstaltung in Harrisburg.
Im Schatten: Donald Trump hinkt dem Erfolg von Harris‘ Wahl-Kampagne vor der US-Wahl 2024 derzeit hinterher. © Joe Lamberti/AFP

Die neue Umfrage zeigt außerdem, dass zunehmend Weiße ohne Hochschulbildung Harris in Bezug auf die US-Wirtschaft vertrauen. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass Harris in Bezug auf die Wirtschaft bessere Arbeit leisten würde als Trump. Als Biden noch der potenzielle Kandidat war, waren das lediglich 26 Prozent. Damals gaben 69 Prozent an, Trump genieße bei diesem Thema mehr Vertrauen, mittlerweile sind es nur noch 60 Prozent.

US-Wahl im November: Harris holt auf – und liegt nun sogar vor Trump

Die Gruppe der Weißen ohne Hochschulbildung hat in der Vergangenheit immer mehrheitlich die Republikanische Partei gewählt. Bei Trumps Wahlsieg 2016 gegen Hillary Clinton stimmten hier 64 Prozent für Trump und 28 Prozent für Clinton. Bei der US-Wahl 2020 wählten 33 Prozent Joe Biden und 65 Prozent Trump, die Demokraten konnten diese Lücke also etwas schließen. Die Hoffnungen der Demokraten liegen dabei auch auf den Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz, der Gouverneur von Minnesota soll vor allem die Interessen der Arbeiterklasse ansprechen.

Hoffnung gibt Trump dafür eine andere Umfrage des Pew Research Centers. Weiße Protestanten und besonders weiße Evangelikale bleiben laut der Erhebung dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten treu. 77 Prozent der weißen Evangelikalen und 55 Prozent der nicht-evangelikalen weißen Protestanten gaben an, Trump bei der Wahl am 5. November ihre Stimme zu geben. Auch bei den Wahlen 2016 und 2020 hatten die weißen Evangelikalen mehrheitlich für Trump gestimmt.

Trump punktet laut dem Pew Research Center zudem bei älteren Menschen und in ländlichen Regionen. Alle Befragten zusammengenommen gaben 46 Prozent an, sie würden für Harris stimmen. 45 Prozent würden für Trump votieren, sieben Prozent für den unabhängigen Kandidaten Robert Kennedy. In anderen Umfragen liegt Harris inzwischen noch deutlicher vor Trump. (fmü)

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