Erstmals seit sieben Jahren: Linke ziehen in Umfrage an Grünen vorbei

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Die Linke ist gut gelaunt: Jan van Aken, Ines Schwerdtner, Heidi Reichinnek, Sören Pellmann und Bodo Ramelow (von links nach rechts). © Hendrik Schmidt/dpa

8,8 Prozent holte die Linke bei der Bundestagswahl und war hocherfreut. Umfragen zeigen noch bessere Werte an – sogar besser als die Grünen.

Berlin – Die Linke ist einer neuen Umfrage zufolge an den Grünen in der Wählergunst vorbeigezogen. In einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild am Sonntag legt die Linke im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 11 Prozent zu, während die Grünen einen Punkt auf 10 Prozent verlieren. Bei Insa liegt die Linke laut Zeitung damit erstmals seit sieben Jahren vor den Grünen. In anderen Umfragen kommt die Linke zumeist auf 10 bis 11 Prozent, bei der Bundestagswahl waren es noch 8,8 Prozent. 

Insa-Umfrage: Linke überholen die Grünen bei Wählergunst

Stärkste Kraft bleibt die Union mit 26 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als vor einer Woche. Die AfD verharrt bei 24 Prozent. Die SPD erreicht mit 17 Prozent (+1) den höchsten Wert seit vier Monaten. FDP und das BSW bleiben mit je vier Prozent unter der Mandatsschwelle. 

Union AfD SPD Linke Grüne FDP BSW
26 % 24 % 17 % 11 % 10 % 4 % 4 %

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf etwaige Wahlausgänge.

Grüne kritisierten Migrationsvorhaben von Merz-Regierung

Grünen-Parteichef Felix Banaszak hatte zuletzt etwa die Abschaffung der von der Ampel-Regierung eingeführten beschleunigten Einbürgerung von Migranten nach drei Jahren durch die Bundesregierung kritisiert. Dies sei nicht zielführend. „Deutschland wird doch nicht sicherer oder besser auf den Fach- und Arbeitskräftemangel vorbereitet, wenn wir ein unattraktives Einwanderungsland werden“, sagte Banaszak im ZDF. Die Regierung wolle damit lediglich ein Signal der Härte senden.

Den Betroffenen würde damit vielmehr vermittelt, sie würden nicht zu Deutschland gehören, sagte Banaszak. „Man sagt damit doch eigentlich, ihr werdet nie Deutsche Erster Klasse sein.“ Richtig wäre laut Banaszak, Anreize zur Einwanderung nach Deutschland zu setzen. „Wir müssen doch eher darum kämpfen, dass die Leute zu uns kommen“, sagte der Grünen-Chef. Es mangele an Arbeitskräften in der Pflege, der Gastronomie und im Handwerk.

Am vergangenen Mittwoch (28. Mai) hatte das Kabinett die ersten migrationspolitischen Gesetzentwürfe der neuen Koalition beschlossen. (bb/dpa)

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