„Tief im feindlichen Gebiet“: Israels Bodentruppen sollen im Iran operiert haben
Israel gibt Bodeneinsätze im Iran durch Militär und Geheimdienst zu. Dort will die Regierung auf Spionage die Todesstrafe verhängen.
Berlin – Israels Armeechef Ejal Samir hat in einer Fernsehansprache erklärt, dass bei den Angriffen auf den Iran auch Bodentruppen im Einsatz waren. Die Streitkräfte hätten „heimlich tief im feindlichen Gebiet“ die Luftangriffe unterstützt. Es ist das erste Mal, dass Israel Bodeneinsätze auf iranischem Territorium öffentlich zugibt. Samir gab zudem an, während der gesamten Kampfhandlungen mit Israels Verbündeten in den USA in Kontakt gewesen zu sein.
Auch der israelische Geheimdienst Mossad soll im Iran-Israel-Krieg mit Agent:innen im Iran die Angriffe unterstützt haben. „Wir werden da bleiben, so wie wir bisher da gewesen sind“, sagte Mossad Chef David Barnea in einer Ansprache, die der israelische Nachrichtensender i24NEWS übertrug. Laut Jerusalem Post, soll der Mossad zugegeben haben, hunderte Mitarbeitende im Iran zu haben.
Iran droht mit Todesstrafte auf Spionage für Israel oder die USA
Die öffentlichen Stellungnahmen führender israelischer Regierungsmitglieder sind Teil des Kampfs um die Deutungshoheit über den Verlauf und das Ende des Kriegs. Sowohl Israels Regierung unter Benjamin Netanjahu als auch der Irans Ayatollah Ali Chamenei beanspruchen den Sieg für sich. „Die Einstellung der feindlichen Militäroperationen bedeutet nicht das Ende seiner bösartigen und feindseligen Handlungen“, zitiert die Nachrichtenagentur Tasnim den iranischen Geheimdienst. Derzeit herrscht zwischen beiden Ländern eine brüchige Waffenruhe.

Der Iran hat auch innenpolitisch reagiert und will zukünftig noch härter bei Spionageverdacht vorgehen. Nach einem Bericht von Al Jazeera hat das Parlament einem entsprechenden Gesetzentwurf zugestimmt. Der sieht eine „Verschärfung der Strafen für Spionage und Kollaboration mit dem zionistischen Regime und feindlichen Ländern gegen die nationale Sicherheit und Interessen“ vor. Das Gesetz zielt auch auf alle ab, die bezahlte Dienstleistungen für „feindliche Staaten“ verrichten. Spionage für die USA oder Israel soll unter Todesstrafe stehen. Der Iran hat laut UN 2024 mindestens 975 Menschen hingerichtet. (afp/dafi)