Größter europäischer Börsengang des Jahres? - Shein plant Börsengang in London und wartet auf Sondergenehmigung
Der chinesische Billigmode-Shop Shein erwägt Insidern zufolge einen abgespeckten Börsengang in London. Das berichtet das „Manager Magazin“. Shein könnte weniger als die Mindestquote von zehn Prozent seines Kapitals verkaufen und dafür eine Ausnahmegenehmigung bei den Regulierern beantragen.
Shein hatte zunächst ein Debüt in den USA geplant, sich dann aber wegen politischen Widerstands nach London orientiert. Bei einer Finanzierungsrunde im letzten Jahr wurde das Unternehmen mit 63 Milliarden Euro bewertet. Aktuell ist unklar, welche Marktkapitalisierung Shein anstrebt. Frühere Berichte sprachen von knapp 60 Milliarden Euro.
Shein könnte größter europäischer Börsengang des Jahres werden
Ein Verkauf von zehn Prozent des Aktienkapitals würde etwa sechs Milliarden Euro einbringen und den größten europäischen Börsengang des Jahres darstellen, berichtet das „Handelsblatt“. Die Genehmigung der britischen Financial Conduct Authority (FCA) steht noch aus, da eine Überprüfung der Lieferketten das Verfahren verzögert.
Im Sommer kündigte eine Organisation, die sich für die Rechte der uigurischen Minderheit einsetzt, eine Klage gegen den Shein-Börsengang an und legte der FCA Unterlagen über Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang vor, berichtet das „Handelsblatt“. Auch die chinesischen Behörden haben noch kein grünes Licht gegeben.
Shein muss Gewinneinbruch hinnehmen
Shein steht unter Verdacht, Zwangsarbeit bei der Produktion zu nutzen. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, zog das Unternehmen zudem Kritik wegen der Umgehung von Zoll-Kontrollen auf sich.
Analysten prognostizieren für Shein 2024 ein Umsatzplus von 55 Prozent auf 48 Milliarden Euro. Jedoch verzeichnete das Unternehmen im ersten Halbjahr ein verlangsamtes Wachstum und einen Gewinneinbruch um 70 Prozent auf 380 Millionen Euro.