Londoner Börse - Börsengang von Shein: Schwere Vorwürfe könnten Anleger von Investitionen abhalten
Der Fast-Fashion-Hersteller Shein könnte in London an die Börse gehen. Wie „Sky News“ berichtet, bereitet sich das Unternehmen darauf vor, einen Prospekt bei der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority einzureichen. Auch die Labour-Partei habe sich bereits mit Shein getroffen, schreibt Reuters. Ein Sprecher der Partei wird zitiert: „Labour hat sich mit einer Reihe von Unternehmen getroffen, darunter auch Shein, die in Großbritannien investieren oder sich dort niederlassen wollen.“
Doch das Image des Online-Modehändlers ist nicht das beste – von Zwangsarbeit ist die Rede, was Shein jedoch bestreitet. Laut „Financial Times“ sollen führende britische institutionelle Anleger erklärt haben, dass sie die ungeklärten Vorwürfe von Investitionen abhalten.
Ehemaliger Aktienfondsmanager rechnet mit Schwierigkeiten
Ein britischer Fondsmanager wird zitiert: „Ich glaube nicht, dass irgendjemand mit ESG-Vorgaben (also nachhaltigen Anlagezielen bei Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung) in der Lage sein wird, sie zu kaufen.“ Laut „investopedia.com“ werden ESG-Investitionen manchmal auch als verantwortungsvolle Investitionen oder sozial verantwortliche Investitionen (SRI) bezeichnet.
Gegenüber der „Financial Times“ sagte Richard Buxton, ein ehemaliger langjähriger britischer Aktienfondsmanager: "Die London Stock Exchange mag zwar froh sein, einen so großen Börsengang zu bekommen, aber ich vermute, dass die Unsicherheiten in Bezug auf ESG- und andere Hygienefaktoren dazu führen, dass viele britische Vermögensverwalter Schwierigkeiten haben werden, diesen Börsengang zu unterstützen.“
Shein-Börsengang wichtig für die Londoner Börse
Laut "CNN" wäre der Shein-Börsengang wichtig für die Londoner Börse (LSE). In den vergangenen Jahren haben sich Unternehmen dazu entschieden, lieber in New York an die Börse zu gehen oder sie haben London zugunsten anderer Städte verlassen.
"Sky News" zufolge soll Shein bei einer Finanzierungsrunde Anfang vergangenen Jahres mit 66 Milliarden Dollar bewertet worden sein. Der Online-Modehändler wurde 2012 in China gegründet, hat sein Hauptsitz aber in Singapur.