Neuer Trend in Bewerbungsgesprächen entsetzt Jobsuchenden: „War völlig überrumpelt“
„Ich bin heute Morgen aus dem Tiefschlaf aufgewacht, weil mein Telefon klingelte. Ich nahm ab, obwohl ich verwirrt war, weil es 8 Uhr morgens an einem Sonntag war“, beginnt ein Arbeitssuchender seinen Bericht auf dem Community-Portal Reddit. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein KI-System, das Erstgespräche mit Personen führen sollte, die sich kürzlich beworben hatten. „Ich war völlig überrumpelt.“
Der Mann absolvierte das Vorstellungsgespräch noch im Halbschlaf. Weil er auf die meisten Fragen nur das antwortete, „was mir gerade einfiel“, hatte er keine Hoffnung, die Stelle zu bekommen. „Ich habe das Gefühl, dass es völlig unfair war, weil ich nicht vorgewarnt wurde und völlig unvorbereitet war“, beschwert er sich.

Neuer Trend bei Jobsuchenden: „Würde sofort auflegen“
Die Reddit-Community wundert sich vor allem darüber, dass der Bewerber überhaupt geantwortet hatte. „Ich habe gelernt, dass es am besten ist, keine unerwarteten Anrufe von unbekannten Nummern anzunehmen, während ich auf Stellensuche bin“, schreibt einer.
„Warum haben Sie den Anruf entgegengenommen oder sogar weitergemacht? Wenn ich bei einer Robo-Stimme ans Telefon ginge, würde ich sofort auflegen“, kommentiert ein anderer.
Wasserglas- und Kaffeetassen-Test
Jedes Unternehmen hat seine eigene Vorgehensweise, wenn es um Vorstellungsgespräche geht. Statt KI-Anruf setzen andere auf den Wasserglas-Test, der erst vor einiger Zeit die Runden machte. Dabei fragen die Personen aus dem Unternehmen den Bewerber, ob er ein Glas Wasser möchte. Seine Antwort und sein Verhalten sollen dabei so einiges verraten:
- Normales Trinken: Zeichen von Selbstbewusstsein und Anpassungsfähigkeit
- Übermäßiges Trinken: Mangelnde Selbstkontrolle
Auf ähnliche Erkenntnisse setzt auch der Kaffeetassen-Test, bei dem der Chef darauf achtet, was der Bewerber mit der schmutzigen Tasse macht.
Fünf Tipps, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen
- Verstehen Sie die Anforderungen der Stelle und zeigen Sie, wie Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten dazu passen.
- Betonen Sie Gemeinsamkeiten mit dem Unternehmen, um Sympathiepunkte zu sammeln.
- Wappnen Sie sich gegen Unsicherheiten, indem Sie sich gut vorbereiten und selbstbewusst auftreten.
- Vermitteln Sie Ihre Stärken durch Storytelling und Beispiele aus Ihrer beruflichen Praxis.
- Nutzen Sie nonverbale Techniken wie passende Kleidung, Körpersprache und das Spiegeln des Gesprächspartners, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Chefin entlarvt KI-Anschreiben der Gen Z
Viele Bewerber der Gen Z werden hingegen schon vor dem Bewerbungsgespräch aussortiert. Auch Jane Lu, Gründerin des Modeunternehmens Showpo, hat bereits negative Erfahrungen mit potenziellen Arbeitnehmern gemacht und auf ihrem TikTok-Account eine Bewerbung eines Gen-Z-Kandidaten als "schlechteste Bewerbung aller Zeiten" bezeichnet.
Das Anschreiben war offensichtlich von einer KI erstellt und enthielt zahlreiche Fehler, wie fehlende Detailgenauigkeit und Platzhalter. Zu Beginn des Anschreibens stand sogar: "Hier ist eine poliertere und artikulierte Version Ihres Bewerbungsschreibens."
Bewerberin erscheint im Vorstellungsgespräch als "Frühstück"
Aber nicht nur KI erschwert den Bewerbungsprozess. Ein Vorstellungsgespräch bei AIApply sorgte für Aufsehen, als eine Bewerberin mit einem animierten Filter erschien. Aidan Cramer, Mitbegründer des Unternehmens, bemerkte, dass das Gesicht der Bewerberin am Bildschirm als Frühstück angezeigt wurde.
Die Bewerberin erklärte, dass sie sich „nicht so gut fühle“ und deshalb den Filter verwendet habe. Cramer reagierte darauf mit den Worten: „Das ist nicht sehr professionell.“ Der Vorfall löste online gemischte Reaktionen aus. Einige Nutzer lobten den Humor der Bewerberin und äußerten den Wunsch, dass solche Filter in Vorstellungsgesprächen zur Normalität werden könnten.