Neue Runde im „Wurstfresser“-Streit: Habeck feuert bei Lanz weiter gegen Intimfeind Söder

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Robert Habeck verlässt den Bundestag – und kritisierte dabei Söder und Klöckner. Nun rechtfertigt er seine „Wurstfresser“-Wortwahl in der ZDF-Talkshow.

Berlin – Er verlässt den Bundestag und verteilt weiterhin Seitenhiebe: Ex-Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat seine scharfe Kritik am „fetischhaften Wurstgefresse“ von CSU-Chef Markus Söder verteidigt. „Aber das ist doch noch eine neutrale Beschreibung“, äußerte der Grünen-Politiker in der ZDF-Sendung von Markus Lanz am Mittwoch (27. August). Die Debatte darüber sei seiner Meinung nach unwichtig: „Das ist alles für die Füße.“

Habeck hatte am Montag (25. August) seinen Rückzug aus dem Bundestag angekündigt – und dabei noch einmal scharfe Kritik an Vertretern der Union geübt. Über Söder hatte der Grünen-Politiker und ehemalige Wirtschaftsminister gesagt: „Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik.“

Habeck bei Lanz: Ex-Vizekanzler wirft Söder massiven Schaden für gesamte Politik vor

Die Habeck-Attacke bei dessen Rückzugsankündigung ließ Söder nicht kalt. Im Gegenzug teilte der CSU-Chef ebenfalls aus. Er wünsche Habeck „viel Glück außerhalb der Politik“, sagte Söder der Bild-Zeitung und fügte hinzu: „Denn in der Politik war er ja sehr erfolglos.“ Söder sagte an die Adresse Habecks: „Geh mit Gott - Hauptsache, weit weg.“ Söder stellte daraufhin klar: „Ich werde weiterhin mit Freude bayerische Weiß- und fränkische Bratwürste essen.“

Robert Habeck zieht sich aus der Politik zurück. Bei Markus Lanz teilt er nochmal aus. © ZDF / Markus Hertrich

Wichtiger als die Wurst-Debatte sei es, so Habeck jetzt bei Lanz, über das Ansehen von Politikern in Deutschland zu sprechen. „Es gab ein paar Institutionen, oder gibt sie hoffentlich noch, die davon geschützt sind.“ Dazu zähle das Bundesverfassungsgericht, das hohes Ansehen genieße, sowie das Amt des Bundestagspräsidenten. Er sehe jedoch den guten Ruf beider Institutionen in Gefahr.

Attacke wegen taz-Vergleich: Habeck hält bei Lanz an Klöckner-Kritik fest

Habeck bezog sich dabei offenbar auf die von der Union blockierte SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf. Zudem hatte er Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) in einem Interview mit der taz vorgeworfen, ihr Amt nicht unparteiisch zu führen. „Sie hat immer nur polarisiert, polemisiert und gespalten.“

Söder und Habeck waren in den vergangenen Jahren in inniger Feindschaft verbunden. Habeck avancierte nicht erst im vergangenen Wahlkampf zum Lieblingsgegner der CSU. Immer wieder überzogen sich die beiden Spitzenpolitiker auch persönlich mit wechselseitigen Vorwürfen und Attacken. (bg/dpa)

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