Ickinger Gemeinderat stellt einstimmig erste Weichen für Handwerkerhof
Ein neues Gewerbegebiet in Icking ist beschlossene Sache. Doch Rätin Vigdis Nipperdey hadert mit dem Aufstellungsbeschluss.
Icking – Das Ausweisen von Gewerbegebieten ist für viele Kommunen häufig das Allheilmittel, um zusätzliche Einnahmen – Stichwort Gewerbesteuer – zu generieren. Auch die Gemeinde Icking ist nun dabei, ein Areal planerisch zu beackern, auf dem sich künftig Gewerbetreibende beziehungsweise ortsansässige Handwerker ansiedeln können. Die Weichen für die Umwandlung des „Maisfeldackers“ im Ortsteil Dorfen zu einem Handwerkerhof wurden in der letzten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr gestellt.
Dabei war das, was man auf dem Bebauungsplanentwurf sehen konnte, für den der sogenannte Aufstellungsbeschluss gefasst wurde, eher vage – und erinnerte mehr an das Schnittmuster für ein zu schneiderndes Kleidungsstück als an eine planerische Zeichnung. Man wolle die Inhalte des Plans allerdings noch verfeinern, hatte Bürgermeisterin Verena Reithmann (UBI) in der Sitzung erklärt. Beim Vorhaben werden in einem der nächsten Schritte, konkret bei der öffentlichen Auslegung, auch die Träger öffentlicher Belange mit einbezogen.
Fest steht aktuell lediglich, dass man von der Bundesstraße 11, an der die rund 2000 Quadratmeter große Fläche liegt, 15 Meter einrücken muss – es ist eine Mindestabstandsfläche, die auf jeden Fall einzuhalten ist. Erschlossen werden soll das Grundstück über den Norden, im Osten begrenzt eine Hauptgasleitung das Baufenster. Die künftigen Gewerbetreibenden beziehungsweise Handwerksbetriebe, die dann im Süden ihre Arbeitsstätte haben, können unter Umständen über eine einspurige Stichstraße dorthin auch mit dem Auto fahren, es soll aber keine Wendemöglichkeit geben.
Entsprechend unbestimmt fiel auch die Diskussion im Gremium aus. Getragen wurde sie teils auch von Unverständnis dem ganzen Prozedere gegenüber. Vigdis Nipperdey (Ickinger Initiative) meinte: „Das ist der außergewöhnlichste Aufstellungsbeschluss, den ich je gesehen habe, mit klassischen Methoden hat das nichts zu tun.“ Gleichzeitig stellte sie infrage, ob man wirklich das Grundstück, das ja nicht besonders groß sei, für einen Handwerkerhof bereitstellen wolle – oder ob dort nicht die Feuerwehr viel besser aufgehoben wäre. Den Vorschlag griff jedoch keiner ihrer Amtskollegen auf.
Johannes Voit (UBI) begrüßte, dass an der Stelle im Gemeindegebiet „was vorwärts geht“. Er fand allerdings, das Areal müsse auch von Süden anfahrbar sein. Man müsse sich unbedingt mit den künftigen Nutzern kurzschließen.
Sein Fraktionskollege Stefan Schneider meinte wie Rathauschefin Reithmann, es sei möglich, Auslegungsverfahren und das Festlegen von planerischen Einzelheiten parallel laufen zu lassen. Letztlich wurde das Ganze einstimmig abgesegnet.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter.