Achtung: Etikettenschwindel bei „Waldheidelbeeren“

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Achtung: Etikettenschwindel bei „Waldheidelbeeren“ 

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Kontrollen von Behörden haben ergeben, dass bei Produkten mit der Bezeichnung „Waldheidelbeeren“ oft getrickst wird. In vielen Fällen sind andere, billigere Heidelbeerarten enthalten.

Die Operation „Opson XIII“, eine von Europol koordinierte Aktion zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug, brachte erschreckende Ergebnisse hervor: In 50 Prozent der von deutschen Behörden untersuchten Proben, die als „Waldheidelbeeren“ gekennzeichnet waren, wurden keine echten Waldheidelbeeren gefunden. Stattdessen enthielten die Produkte günstigere Sorten, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte. 

Drei Viertel der Konserven enthielten keine Waldheidelbeeren 

Insgesamt wurden 70 Proben von Produkten, die mit „Waldheidelbeeren“ deklariert waren, aus acht deutschen Bundesländern untersucht. Dabei handelte es sich mehrheitlich um Konserven, aber auch tiefgekühlte und getrocknete Produkte wurden geprüft. Der Großteil der Produkte stammte aus dem Einzelhandel, einige Proben jedoch auch aus dem Onlinehandel, von Großhändlern oder direkt von den Herstellern. 

Waldheidelbeeren und Waldheidelbeerenmarmelade
In Konserven mit „Waldheidelbeeren“ stecken oft billigere Heidelbeersorten © IMAGO / Westend61

Besonders häufig betrifft der Etikettenschwindel Konserven. Ganze 76 Prozent der untersuchten Konserven enthielten andere Heidelbeerarten als angegeben. Auch bei den getrockneten Produkten aus dem Onlinehandel wurde ein Produkt als irreführend eingestuft. Die anderen Produktgruppen zeigten hingegen keine Auffälligkeiten. 

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Preisunterschied als Grund für den Betrug 

Laut den Leitsätzen der Deutschen Lebensmittelbuchkommission für Obsterzeugnisse sollten Obstkonserven mit der Bezeichnung „Waldheidelbeeren“ ausschließlich aus Früchten der Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus L.) bestehen. Für den Verbraucherschutz ist dieser Punkt besonders relevant, da Waldheidelbeeren in der Regel teurer sind als andere Heidelbeerarten, wie beispielsweise Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum). 

Was ist Operation Opson? 

Die Operation Opson wird seit 2011 international organisiert, um Lebensmittelbetrug zu bekämpfen. Die Koordination der Aktionen übernimmt Europol. An Opson XIII beteiligten sich europaweit 29 Staaten mit unterschiedlichen Untersuchungsschwerpunkten. Deutschland nimmt seit 2015 jährlich an den Operationen teil. 

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