Provokation vor dem Trump-Putin-Treffen: Peking und Moskau lassen Zerstörer vor Alaska auftauchen

Russische und chinesische Kriegsschiffe haben sich im Rahmen einer gemeinsamen Patrouille im Pazifik der Küste Alaskas genähert. Beobachter sehen darin eine klare Provokation in Richtung der USA. Die US-Streitkräfte erklärten gegenüber „Newsweek“, dass die Bewegungen der Schiffe genau beobachtet würden.

Russland und China intensivieren ihre militärische Zusammenarbeit im Rahmen eines strategischen Partnerschaftsabkommens. Bereits zuvor hatte diese Allianz verschiedene militärische Mittel eingesetzt, darunter Kriegsschiffe und strategische Bomber für Patrouillen rund um Alaska. Dabei blieben sie laut „Newsweek“ jedoch außerhalb des US-Luftraums und Gewässern, die sich bis etwa 22 Kilometer von der Küste erstrecken. 

China schickt Forschungsschiffe in die Nähe von Alaska

Zeitlich fällt diese Präsenz der Flotten mit der Entsendung chinesischer Forschungsschiffe in die arktischen Gewässer Alaskas zusammen. Außerdem stehen die wichtigen Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin an, die am Freitag in Alaska über einen Waffenstillstand im Ukraine-Konflikt sprechen wollen.

Schiffe legen Stopp in russischer Bucht ein

Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, haben die russischen und chinesischen Schiffe im Hafen von Petropawlowsk-Kamtschatski an der Ostküste der Kamtschatka-Halbinsel im äußersten Nordosten Russlands Halt gemacht, um Vorräte aufzunehmen.

Bald sollen die Schiffe ihre geplante Patrouillenroute fortsetzen. Die Awatscha-Bucht, in der die Schiffe ankerten, liegt etwa 900 Kilometer von der westlichsten Insel der Aleuten, Attu, entfernt. Die Aleuten gehören zum Großteil zu Alaska.

USA ergriffen letztes Jahr bereits Gegenmaßnahmen

Im September letzten Jahres hatten die USA ihre Kriegsschiffe im Nordpazifik stationiert, um Alaska gegen ähnliche russisch-chinesische Patrouillen zu schützen. Ob die Flotte nun in das Beringmeer nördlich der Aleuten oder nach Süden in Richtung Japan weiterzieht, bleibt allerdings unklar.

Zwei chinesische und ein russischer Zerstörer im Einsatz

Laut „Newsweek“ besteht die Flotte aus dem chinesischen Zerstörer CNS Shaoxing, dem Versorgungsschiff CNS Qiandaohu und dem russischen Zerstörer Admiral Tributs. Diese hatten sich nach ihrem Start in Wladiwostok letzten Freitag nördlich von Japan gezeigt.

Der russische Zerstörer Admiral Tributs ist auch bei der Patrouille dabei.
Der russische Zerstörer Admiral Tributs ist auch bei der Patrouille dabei. picture alliance/dpa/TASS | Yuri Smityuk

Die Patrouille soll die Meere überwachen und der Schutz russischer und chinesischer „maritimer Wirtschaftsaktivitäten“ sicherstellen, so die russische Pazifikflotte. Anfang des Monats hielten die beiden Länder ein Manöver namens „Joint Sea 2025“ nahe Wladiwostok ab. Peking sagte laut „Newsweek“, diese Übung sei Teil des jährlichen Kooperationsplans und richte sich gegen keine dritte Partei.

Russland und China patrouillieren seit Jahren gemeinsam

Die gemeinsame Patrouille der russischen und chinesischen Marine findet seit 2021 jährlich statt. Seit ihrer Einführung im Jahr 2012 wurde die „Joint Sea“-Übung zehnmal abgehalten. Es ist bislang unklar, ob die US-Marine oder Küstenwache Aufklärer nach Alaska geschickt hat, um auf die Patrouille zu reagieren.