Stellenabbau an deutschem Bosch-Standort – OB befürchtet Worst-Case-Szenario

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Am Bosch-Standort in Schwäbisch Gmünd spitzt sich die Lage weiter zu. Aufgrund von erneuten Sparmaßnahmen befürchtet OB Richard Arnold bereits ein Worst-Case-Szenario.

Schwäbisch Gmünd – Ende 2024 hatte der Technologiekonzern Bosch erneut einen umfangreichen Stellenabbau in Deutschland angekündigt, der besonders die Standorte Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) und Hildesheim (Niedersachsen) betreffen soll. In Bezug auf diese beiden Standorte wurde bereits in der Vergangenheit befürchtet, dass sie vollständig geschlossen werden könnten, was Bosch-Personalchef Stefan Grosch im Dezember aber als „Ultima Ratio“, also als „Worst-Case-Szenario“ bezeichnete.

Wie unter anderem die Gmünder Tagespost jüngst berichtete, sind diese Befürchtungen aber noch lange nicht vom Tisch. In Schwäbisch Gmünd ist ein bereits zuvor angekündigter Stellenabbau noch nicht abgeschlossen und schon hat Bosch erneut Sparmaßnahmen am Standort angekündigt. Nachdem ein Teil des Standortes bereits geschlossen ist, und von einer Roboterfirma übernommen wurde, geht Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) vom Schlimmsten aus.

Bosch in Schwäbisch Gmünd: Arbeitnehmervertreter fordern klares Bekenntnis zum Standort

Seit der Ankündigung des Stellenabbaus, der allein in Schwäbisch Gmünd 1.300 Arbeitsplätze betreffen soll, fordern die Arbeitnehmervertreter von Bosch ein klares Bekenntnis zum Standort. „Wir fordern echte Zukunftsaussichten für die Menschen am Standort Schwäbisch Gmünd“, hatte der Betriebsratsvorsitzende Claudio Bellomo Ende 2024 in einer IG Metall-Mitteilung erklärt. Ähnliche Töne gab es laut der Gmünder Tagespost auch am Dienstag (22. April) bei einer Betriebsversammlung vor dem Werk II.

Name Robert Bosch Automotive Steering GmbH
Gründung 1999 (als ZF Lenksysteme GmbH)
Sitz Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg
Branche Automobilindustrie, Lenksysteme
Konzern Robert Bosch GmbH
Mitarbeiter rund 3.500 (2024)

Bei seiner Rede forderte OB Arnold von Bosch erneut ein klares Bekenntnis zum Standort, der für die Stadt der größte Arbeitgeber ist. In Bezug auf die Pläne des Konzerns, Teile der Produktion von Schwäbisch Gmünd nach Ungarn verlagern zu wollen, erklärte der Rathauschef, dass dort erst neue Bedingungen geschaffen werden müssten, die auf der Ostalb bereits vorhanden seien. Den Worst-Case-Fall schließt aber auch der CDU-Politiker nicht aus.

Schwäbisch Gmünd: OB befürchtet, dass Bosch alle verbleibenden Arbeitsplätze streichen könnte

Als Bosch im Frühjahr 2024 einen drastischen Stellenabbau in mehreren Sparten angekündigt hatte, konnten massive Proteste und Gespräche diese Maßnahmen zumindest abmildern. Seit der Ankündigung der neuen Sparmaßnahmen stellt sich der Stuttgarter Weltkonzern den Darstellungen der Arbeitnehmervertreter nach aber stur, weshalb eine solche Lösung diesmal nicht realistisch erscheint. Oberbürgermeister Arnold befürchtet sogar, dass Bosch in Schwäbisch Gmünd alle noch vorhandenen Arbeitsplätze streichen könnte.

Die Lage am Bosch-Standort Schwäbisch Gmünd spitzt sich zu. OB Arnold befürchtet, dass der Konzern alle Arbeitsplätze streichen könnte. © Bernd Weißbrod/dpa

Schwäbisch Gmünd ist der Hauptsitz der Robert Bosch Automotive Steering GmbH, die ursprünglich als Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und der ZF Friedrichshafen gegründet wurde und als eines der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Lenkungstechnik zählt. Der Stellenabbau an dem wichtigen Standort war auch Thema bei der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), aufgeben will man im Kampf um die Arbeitsplätze demnach noch lange nicht.

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