Russland verlagert seine Hubschrauberoperationen auf der Krim. Ein neuer Stützpunkt namens Volna wird zum Zentrum der Aktivitäten.
Simferopol – Russische Streitkräfte setzen weiterhin einen Erholungsstützpunkt namens Volna (übersetzt Welle) auf der Arabat-Nehrung in der von ihnen besetzten Region Krim für Hubschrauberoperationen ein. Dies berichtet der ukrainische Reserveoffizier und OSINT-Analyst Tatarigami_UA auf X (früher Twitter). Auch das Fachmagazin Defense Express berichtet darüber. Zudem sollen Satellitenaufnahmen die Verlagerung von Flugzeugen vom Flugplatz Tschaplynka an den neuen Standort zeigen.
Diese Information kam ans Licht, nachdem der Sicherheitsdienst der Ukraine mehrere Drohnenangriffe auf russische Truppen auf der besetzten Halbinsel Krim verübt hatte, darunter ein Angriff auf einen Militärhubschrauberlandeplatz. Gemäß den Analysen von Tatarigami_UA hat die russische Führung als Reaktion auf den Vormarsch der ukrainischen Verteidigungskräfte in Richtung Cherson beschlossen, ihre Hubschrauber vom Luftwaffenstützpunkt Tschaplynka zu verlegen. Als neuer Stützpunkt für ihre Kampfhubschrauber wurde die Arabat-Nehrung auf der Krim ausgewählt.
Der Aufbau dieses Luftwaffenstützpunkts, der im Herbst 2022 begonnen wurde, umfasse 20 Hubschrauberlandeplätze und diene als Basis für verschiedene Hubschraubertypen wie Mi-8, Mi-24, Ka-52 und möglicherweise Mi-28. Eine Aufnahme vom 20. Mai vergangenen Jahres zeige zehn Maschinen auf diesem Stützpunkt, so Defense Express.
Laut Tatarigami_UA befinden sich jedoch zu jedem Zeitpunkt nicht mehr als drei bis vier Hubschrauber gleichzeitig auf dem Stützpunkt, wobei die Maschinen stärker verstreut zu sein scheinen. Die ukrainischen Streitkräfte haben bereits Erfahrungen mit der Zerstörung feindlicher Hubschrauber auf Luftwaffenstützpunkten in vorübergehend besetzten Gebieten gesammelt. Hierfür wurden ATACMS-Raketen mit Kassettensprengköpfen eingesetzt, die allerdings nur in begrenzter Anzahl an die Ukraine geliefert wurden. (jek)