Bekannter Autozulieferer insolvent – mehr als 3000 Beschäftigte betroffen

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Ein VW in der Produktion – ein Zulieferer von Zierleisten für die Automarke ist nun insolvent. © Pavel Neubauer / dpa

Nächster Rückschlag in der Automobilindustrie. Ein bekannter Autozulieferer ist insolvent. Er beliefert große Marken wie VW, BMW oder Mercedes.

Wuppertal – Die Automobilbranche steckt tief in der Krise. Das beweist nicht zuletzt der von VW angekündigte radikale Sparkurs. Laut Berichten könnten beim großen deutschen Autobauer in Deutschland bis zu 30.000 Arbeitsplätze in Gefahr sein. Die Probleme im für Deutschland so wichtigen Wirtschaftszweig zeigen sich aber auch drumherum. Nun hat es einen bekannten Autozulieferer getroffen. Das Unternehmen WKW ist insolvent. Zuerst hatte die Wirtschaftswoche berichtet. Erst Ende August hatte ein weiterer deutscher Autozulieferer Insolvenz angemeldet – 1200 Beschäftigte sind dort betroffen.

Autozulieferer aus Deutschland insolvent – er beliefert VW, Mercedes, BMW

Nun soll sich also WKW in die Reihe in Schwierigkeiten geratener Unternehmen eingereiht haben. In Deutschland meldete kürzlich auch ein Motorsport-Imperium Insolvenz an. Auch einer der größten deutschen Ofenbauer ging insolvent. Die nun betroffene WKW Aktiengesellschaft und auch die Walter Klein GmbH & Co. KG reichten am Freitag einen Insolvenzantrag ein. Das zuständige Amtsgericht Wuppertal setzte Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner als Insolvenzverwalter ein – laut der Wirtschaftswoche ein Experte, wenn es um Zuliefererinsolvenzen geht.

WKW ist bekannt für seine Produktion von Zierleisten für Automobile. Unter anderem lieferte das nun insolvente Unternehmen Teile für den in Schieflage geratenen Großkonzern VW, dem Robert Habeck kürzlich einen Besuch abstattete. Auch an BMW und Mercedes soll WKW seine Produkte geliefert haben. Laut Unternehmenswebsite beschäftigte die nun insolvente Firma WKW im vergangenen Jahr 3004 Mitarbeiter, vorrangig an den Standorten Wuppertal und Velbert. Der Jahresumsatz belief sich laut Unternehmensangaben auf 560 Millionen Euro im Jahr 2023. Ein weiterer Autozulieferer, der kürzlich Insolvenz anmeldete, sprach eine Kündigung an alle Mitarbeiter aus.

Autozulieferer WKW insolvent – Unternehmen steckte zuvor bereits in Krise

Der Insolvenz des Unternehmens soll zuvor bereits eine große Krise vorausgegangen sein. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, soll bei WKW bereits 2022 vor einer Insolvenz gewarnt worden sein. Banken und Kunden wären danach zu Zugeständnissen bereit gewesen, das Land Nordrhein-Westfalen sprang sogar mit einer Bürgschaft ein. Allerdings soll die geplante Sanierung auch danach schleppend verlaufen sein. Ende Juni hieß es demnach zwar, ein US-Investor sei zur Übernahme des Konzerns bereit gewesen. Der Deal dürfte aber spätestens mit der Insolvenz-Anmeldung vorerst geplatzt sein.

Die Reihe der neuen Unternehmensinsolvenzen bleibt also weiter lang. Erst kürzlich ging eine Traditions-Reederei insolvent. Auch ein über 200 Jahre alter Papierhersteller musste Insolvenz anmelden. (han)

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