Respektiert über den Tod hinaus: Putzbrunn trauert um Albert Tomasini († 84)
„Vorbild und Förderer“: Nach seinem Tod würdigen Weggefährten Albert Tomasini († 84). Er war die Triebfeder der CSU im Ort.
Putzbrunn – Albert Tomasini, die Triebfeder der CSU Putzbrunn, ist gestorben. Er wurde 84 Jahre alt. Mit ihm verliert Putzbrunn einen Granden der Kommunalpolitik.
Tomasini war 30 Jahre lang Gemeinderatsmitglied für die CSU, führte davon 16 Jahre den Fraktionsvorsitz. Von Mai 1990 bis August 1997 und Mai 2002 bis April 2002 hatte er das Amt des 2. Bürgermeisters inne, vier Monate (November 2005 bis März 2006) leitete er die Gemeinde als amtierender Bürgermeister und meisterte den Übergang nach der Verurteilung des gewählten Rathauschefs Josef Kellermeier bis zur Wahl von Edwin Klostermeier. „Von heute auf morgen hat der die schwierige Aufgabe übernommen“, sagt Klostermeier, „ohne Murren, obwohl dies keine leichte Aufgabe war.“
Verleihung der Bürgermedaille
Seine Meriten im Dienste der Gemeinde erfuhren Würdigung mit der Verleihung der Bürgermedaille am 18. Januar 2009. Eine Ehre, die laut Klostermeier nur selten verliehen wird, würdig jedoch für Albert Tomasini, für seinen „umfassenden Einsatz für unsere Gemeinde, eine verdiente Ehrung für sein Lebenswerk“.
Der Gedenkstein an der Glonner Straße geht auf Tomasinis Engagement zurück. Er erinnert an die verletzten und getöteten Kinder, die kurz nach dem Ende des Krieges mit gefundenem Sprengstoff spielten und bei dem Tomasini auch zwei seiner Brüder verlor. In seinen Ämtern war Tomasini darüber hinaus in verschiedenen Zweckverbänden vertreten, bekleidete das Amt des Aufsichtsrats bei den Gemeindewerken Putzbrunn. Zudem war er 30 Jahre lang Mitglied des Kreistages.
„Sein Wort hatte Bestand“
„Der Albert war Vorbild, Förderer, Ratgeber und Freund“, erinnert sich der Bundestagsabgeordnete Florian Hahn (CSU). Tomasini sei ein Christsozialer im besten Sinne gewesen, geprägt von einem christlichen Menschenbild und sozialem Engagement. Dass ihm die normalen Menschen am Herzen lagen, zeige sich mit seinem Sitz im Sozialausschuss des Kreistages. „Da lagen seine Themen“, so Hahn. Dass er heute ein Mandat im Bundestag habe, verdanke er Tomasini zu großen Teilen. Viel habe er durch die gemeinsame Zeit im Gemeinderat mit ihm gelernt, Tomasini sei wort- und argumentationsstark gewesen. „Er war einer der ersten, die mich gefördert haben, mich zur Kandidatur zum Ortsvorsitz und letztlich zur Bundestagskandidatur ermuntert haben.“
Im Alter von zwei Jahren kam der gebürtige Südtiroler 1941 mit seiner Familie nach Putzbrunn, hier lernte er seine Frau Karin kennen. Von Beruf war Albert Tomasini Polizeihauptkommissar. Seine Südtiroler-Herkunft trug er zwar immer im Herzen, war jedoch mit Leib und Seele Bayer und Putzbrunner. Seine Freizeit widmete er den Vereinen, war Schützenmeister bei den Wendlstoana Schützen, gehörte dem Salutzug an, war Mitbegründer des Volkstanz- und Brauchtumsvereins sowie Vorstandsmitglied des Fördervereins der St.-Aegidius-Kirche Keferloh. Er hat mitgewirkt „beim Bau unseres neuen Kirchenzentrums, bei der Schaffung von neuen Wohn- und Gewerbeflächen sowie der Planung der Sportanlage am Florianseck. „Die Einweihung unserer Dreifachturnhalle durfte er als amtierender Bürgermeister begleiten“, würdigt Klostermeier. Er habe stets angepackt in seinem „Kosmos Putzbrunn“, so Hahn. Er war verlässlich, „sein Wort hatte Bestand“.
Albert Tomasini verstarb am 17. Januar dieses Jahres im Alter von 84 Jahren, der „Respekt, der ihm gebührt, wird über den Tod hinaus gegenwärtig bleiben“, so Klostermeier.
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