Gina H. wird weiterhin verdächtigt, den achtjährigen Fabian aus Güstrow getötet zu haben und sitzt in Untersuchungshaft. Am Mittwochnachmittag wird das Amtsgericht Rostock entscheiden, ob die 29-Jährige aus der Haft entlassen wird und auf freien Fuß kommt. Ihr Anwalt Andreas Ohm hatte einen Haftprüfungsantrag gestellt.
Ohm hat weiterhin erhebliche Zweifel an der Schuld von Gina H. FOCUS online sagt er: "Es ist gut möglich, dass sie morgen freikommt. Alles Weitere wird das Amtsgericht entscheiden." Eine Antwort auf die Frage, welche Indizien gegen seine Mandantin sprechen, ließ er unbeantwortet.
Anwalt von Gina H.: "Es gibt keinen direkten Tatnachweis und keine Tatwaffe"
Stattdessen machte Andreas Ohm gegenüber FOCUS online eine Ansage an die Ermittler: "Es gibt keinen direkten Tatnachweis und keine Tatwaffe. Die Untersuchungshaft beruht auf Indizien und mehr nicht." Ohm betonte, dass es Gina H. in der U-Haft nicht gut gehe. "Die Situation ist für sie sehr belastend. Sie würde gerne aus der Haft entlassen werden." Und weiter: "Sie hat von Anfang an ihre Unschuld beteuert und macht auch jetzt keine Aussage."
Auch die Mutter von Fabian, Dorina Lange, hatte das Verhalten der Ermittler kritisiert. Sie selbst werde immer wieder befragt. Dabei sehe sie als Mutter nicht, dass die Ermittlungen vorangehen.
Der achtjährige Fabian aus Güstrow wurde am 14. Oktober 2025 tot aufgefunden, vier Tage nach seinem Verschwinden. Gina H. ist die Ex-Freundin von Fabians Vater. Die Beschuldigte war am 6. November unter dringendem Mordverdacht in einem Dorf in der Nähe von Güstrow verhaftet worden. Ihr Auto wurde sichergestellt.
Getöteter Fabian: "Schwierig, solche Tat allein zu begehen"
Einem jüngsten Bericht der "Bild" zufolge soll Gina H. zwei Zeugen schon vor dem 14. Oktober zum Fundort geführt haben. Andreas Ohm will diese Informationen weder bestätigen noch dementieren, sagt aber, es sei Inhalt der Ermittlungsakte.
Der Rechtsanwalt glaubt, dass mehrere Täter Fabian getötet haben könnten. "Meine persönliche Meinung ist, dass es schwierig ist, eine solche Tat allein zu begehen."
Auf die Frage, an wessen Schuld er im Fall Fabian dann glaube, wenn Gina H. die Tat nicht begangen habe, sagte er trocken: "Ich bin Jurist und kein Pastor. Ich glaube nicht."