Israels Angriff auf Natanz: 15.000 Zentrifugen vermutlich zerstört, sagt IAEA-Chef
Der Angriff auf die iranischen Uran-Anreicherungsanlagen bei Natanz durch Israel hat erhebliche Schäden hinterlassen. In einem Interview mit BBC erklärte Rafael Grossi, Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), dass etwa 15.000 Zentrifugen vermutlich schwer beschädigt oder komplett zerstört wurden. Der Angriff führte zudem zu einem plötzlichen Stromausfall, der die empfindlichen Maschinen gefährdete.
Die Zentrifugen sind entscheidend für die Urananreicherung, und der Verlust beeinträchtigt die iranische Atomkraft erheblich. Das Gebäude der Anlagen blieb trotz der Angriffe unversehrt.

Israels Angriff legt iranische Uran-Anreicherungsanlagen still
Zwei von drei Uran-Anreicherungsanlagen im Iran sind nicht mehr in Betrieb, wie „Reuters" berichtet. Die oberirdische Anlage in Natanz ist vollständig zerstört. Grossi meldet zudem große Schäden an der Isfahan-Anlage, unter anderem bei der Uran-Konvertierung und im Labor. Auch die Fordow-Anreicherungsanlage ist betroffen, jedoch scheint der Schaden dort begrenzt zu sein. In Isfahan wird hoch angereichertes Uran in einem unterirdischen Bereich gelagert. Dieser scheint unbeschädigt zu sein, muss aber genauer untersucht werden.
Iran wirft Israel Rechtsbruch vor
Der Iran wirft Israel vor, durch die Angriffe gegen internationales Recht verstoßen zu haben, und wünscht sich eine Verurteilung durch die IAEA. Der Sprecher des israelischen Militärs erklärte, dass die Angriffe dennoch fortgesetzt werden, um die Bedrohung durch Irans Atomprogramm zu beseitigen.
Seit Freitag sind über 220 Menschen im Iran durch israelische Angriffe und 24 Israelis durch iranische Raketen ums Leben gekommen. Die IAEA hatte den Iran bereits zuvor wegen Verstößen gegen den Atomwaffensperrvertrag kritisiert.