Eisgaudi mit großem Risiko – Retter üben Ernstfall - Schlittschuhspaß auf gefrorener Wiese

  • Tobias Gehre
    VonTobias Gehre
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Trotz einer Warnung der Wasserwacht wagten sich am Wochenende viele Menschen etwa auf den zugefrorenen Germeringer See. Schlittschuh-Spaß bieten aber auch gefrorene Wasser-Wiesen.

Fürstenfeldbruck/Olching/Germering – Dass am Sonntag niemand ins Eis eingebrochen ist, bezeichnet Florian Heininger als „reines Glück“. Gerade einmal sechs Zentimeter sei die Eisschicht dick gewesen, erklärt der Sprecher der Kreiswasserwacht. Das könne einen einzelnen Menschen gerade so tragen. Kämen aber Gruppen zusammen, könne es schnell kritisch werden. „Es ist eine Gratwanderung“, so Heininger. Dass die Menschen so unvorsichtig seien, könne man eigentlich nicht nachvollziehen. Vielen sei die Gefahr offenbar nicht bewusst.

Spontane Übung der Wasserwacht

Die Retter von der Wasserwacht nutzten das Eis für eine spontane Übung. Besondere Aufmerksamkeit genoss dabei Wasser-Rettungshund Oskar. Im Sommer hilft er seinem Herrchen Rainer Soppa von der Germeringer Wasserwacht bei der Rettung Ertrinkender. Auf dem Eis hat er die Aufgabe, Eingebrochenen eine Rettungsboje zu bringen. Doch auch das muss geübt werden.

Während Oskar mit seiner Boje trainierte, probten die zweibeinigen Retter von der Wasserwacht die Bergung Eingebrochener mit diversen Gerätschaften. Als Opfer begaben sich Mitglieder in speziellen Anzügen in ein Loch im Eis. Wie Florian Heininger aus Erfahrung weiß, ist es am Wichtigsten, das Opfer zum Mitmachen zu bewegen. „Die haben ja Todesangst“, sagt er. Also habe er sich so verhalten – und sich gegen seine „Rettung“ gewehrt. Das Ganze sollte schließlich so realistisch wie möglich ablaufen. Heininger weist darauf hin, dass sich Retter zu allererst um ihren Selbstschutz kümmern müssen. Sonst laufe man Gefahr, mit in die Tiefe gezogen zu werden. Der Profi rät, dem Opfer irgendeinen Gegenstand zu reichen – etwa eine Jacke. Aber nie die Hand.

Ungefährlicher Spaß auf gefrorener Wiese

Auf einer überfluteten Wiese bei Olching genießen viele Menschen den gefahrlosen Spaß auf dem Eis.

Ohne die Gefahr, einzubrechen, können viele Olchinger und Gröbenzeller derzeit Eisfreuden genießen. Östlich des Olchinger Sees ist eine vom Weißen Graben überflutete Wiese zugefroren. Dort haben auch die Kinder des nahe gelegenen Bauernhofkindergartens viel Spaß, berichtet dessen Leiterin Friederike Becker. „Wir laufen da jeden Tag vorbei“, sagt Becker. „Die Kinder rutschen auf dem Eis herum und haben viel Freude.“ Bei nur wenigen Zentimetern gefrorenem Wasser könne man die Kleinen gefahrlos Spaß haben lassen. „Man muss sich nur warm anziehen“, so Becker.

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