US-Wirtschaft in Gefahr? Trump setzt Notenbank unter Druck – doch die hat andere Pläne
Trump setzt auf Zölle als Druckmittel. Die Fed bleibt standhaft und hält am Leitzins fest. Droht eine wirtschaftliche Krise?
Washington D.C. – US-Präsident Donald Trump hat erneut Druck auf die US-Notenbank Fed ausgeübt, den Leitzins zu senken. Auf seiner Onlineplattform Truth Social forderte er die Fed auf: „Tun Sie das Richtige“. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten entschied sich die US-Notenbank am Mittwoch, die Zinsen unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent zu belassen, was auf Trumps aggressive Zollpolitik zurückzuführen ist.

Nach Trumps Zollpolitik: Präsident drängt auf Zinssenkung
Analysten hatten diese Entscheidung bereits erwartet. Notenbankchef Jerome Powell betonte, dass die Fed „keinen vorgegeben Kurs“ verfolge, sondern ihre Geldpolitik den aktuellen Gegebenheiten anpasse. Laut ihrer Dezember-Prognose plant die Fed weiterhin zwei Zinssenkungen für das Jahr 2025.
Die Fed hat zudem die Wachstumsprognose für das laufende Jahr gesenkt und die Inflationserwartung erhöht. Powell erklärte, dass die Preissteigerungen „einem guten Teil“ auf Trumps Zollpolitik zurückzuführen seien.
Sorge vor Rezession in den USA durch US-Zölle
Im September hatte die Fed aufgrund gesunkener Inflation und eines stabilen Arbeitsmarktes in den USA begonnen, die Zinsen zu senken, und den Leitzins um insgesamt einen Prozentpunkt reduziert. Ende Januar legte sie jedoch eine Pause ein, obwohl Trump eine „unverzüglichen“ Zinssenkung gefordert hatte.
Seit seinem Amtsantritt am 20. Januar hat Trump zahlreiche Zölle verhängt oder angekündigt, die teilweise im März in Kraft traten. Einige Länder reagierten mit Gegenzöllen auf US-Produkte. Trump setzt Zölle vor allem als Druckmittel gegen andere Staaten ein. Viele Ökonomen warnen, dass diese Zölle die US-Wirtschaft und andere Länder in eine Rezession treiben könnten.
Wegen Trump-Zöllen: Droht der US-Wirtschaft eine Rezession?
In einem Interview mit Fox News räumte Trump eine „Übergangszeit“ für die Wirtschaft ein, wenn seine Strafmaßnahmen greifen. Dennoch stellte Trumps Finanzminister Scott Bessent ein „Goldenes Zeitalter“ für die US-Wirtschaft in Aussicht.
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Am Mittwoch erklärte Trump erneut, dass der 2. April ein „Befreiungstag“ für die US-Wirtschaft sein werde. Ab diesem Datum sollen die angedrohten Zölle gelten, wobei importierte Waren genauso hoch besteuert werden sollen wie US-Produkte, die exportiert werden.
Gleichzeitig drängt Trump darauf, die US-Zinssätze zu senken. Er erklärte: „Die Fed wäre viel besser beraten, die Zinsen zu senken, wenn die US-Zölle ihren Weg in die Wirtschaft finden.“
Während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) war Trump oft mit den Zinsentscheidungen der Fed unzufrieden und forderte Zinssenkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Er hatte Powell für das Amt nominiert und die damalige Fed-Chefin Janet Yellen nach nur einer Amtszeit ersetzt. (bohy/afp)