Wie Superreiche im Turbo-Modus Millionen scheffeln – und der Rest schaut in die Röhre

Laut „Forbes“ gibt es 2025 weltweit rund 3.000 Milliardäre – sechsmal so viele wie um die Jahrtausendwende. Für Thomas Druyen, Professor für Vermögenspsychologie, ist das das Ergebnis einer neuen Logik des Kapitalismus: „Digitalisierung, Netzwerkeffekte und Kapitalmärkte verstärken sich gegenseitig.“

Reichtum entstehe heute völlig anders als früher, schreibt Druyen im „Handelsblatt“. „Digitale Plattformen skalieren zu nahezu null Grenzkosten: Ein einmal entwickelter Code bedient Millionen Nutzer, ohne zusätzliche Fabriken, Lager oder Filialen.“ Wer diese Schnittstellen kontrolliert, kontrolliere ganze Ökosysteme – und damit den Reichtum der Welt, warnt er.

Bloomberg Billionaires Index
Bloomberg Billionaires Index: Das sind aktuell die 10 reichsten Menschen der Welt. Bloomberg (Screenshot)

Milliardäre auf Überholspur – der Rest schaut zu

Das Resultat: „Winner takes most“-Märkte, in denen wenige alles gewinnen und alle anderen zusehen. Namen wie Elon Musk, Jeff Bezos oder Sam Altman stehen laut Druyen für eine neue Art von globaler Machtelite: Multimilliardäre, die nicht nur Produkte, sondern ganze Infrastrukturen prägen – von Raumfahrt bis Medien.

Der Trend dürfte sich weiter verschärfen. Die Zahl der Superreichen wird weiter steigen, ist Druyen überzeugt. Setze sich die Dynamik der neuen Ökonomie fort, sei „ein Vermögen von einer Billion Dollar in den nächsten Jahren wahrscheinlich“. Zum Vergleich: Elon Musk, der derzeit reichste Mensch der Welt, wird im „Bloomberg Billionaires Index“ auf rund 450 Milliarden Dollar geschätzt. Druyens nüchterne Bilanz: „Die KI verschiebt die Schwerkraft des Vermögens in Richtung weniger, dafür extrem mächtiger Akteure und verleiht ihnen eine gesellschaftliche Hebelwirkung, wie wir sie noch nicht kannten.“ 

Und während diese neuen Geldgiganten ihre Macht immer weiter ausbauen, droht der Rest der Gesellschaft abgehängt zu werden – ökonomisch, technologisch und politisch.