Liste an Bürgermeisterin: Freisinger Schüler weisen auf Missstände hin
Im Rahmen eines besonderen Projekts haben Freisinger Schüler Demokratie trainiert. Herausgekommen ist auch eine Wunsch- und Mängelliste an die Bürgermeisterin.
Was gefällt mir? Was muss sich ändern? Mit diesen Fragen sowie Kamera, Zettel, Stiften und Taschenlampen im Gepäck sind die Grundschüler am Steinpark rund um ihre Schule unterwegs gewesen. Sie nahmen am Projekt „Vielfalt im Gepäck“ teil, das die Kinderbeteiligung auf kommunaler Ebene fördern möchte.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich aufmerksam umgesehen, im Anschluss ihre Wünsche erarbeitet und nach Wichtigkeit sortiert. Die Ergebnisse formulierten sie schließlich in einem Antrag, den sie bei einer Vorstellung für geladene Gäste und weiteren Schülern Bürgermeisterin Eva Bönig übergaben.

Achtmal trafen sich die Grundschüler der Ganztagsschule mit Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik Freising, um Partizipation auf kommunaler Ebene zu erleben. Dafür erarbeiteten sie auch die Kinderrechte, die sie den Gästen in ihrer Aula vorstellten und mit Plakaten näherbrachten. Neben dem Recht auf Gleichheit, Gesundheit, Bildung und elterliche Fürsorge standen vor allem das Recht der Meinungsfreiheit und Information sowie das Recht auf Beteiligung im Fokus. Schließlich ging es im Projekt darum, konkret in politische Entscheidungen mit einbezogen zu werden und Wünsche an den Stadtrat zu äußern.
Schüler monieren viel Müll, viel Kippen
Bürgermeisterin Bönig lobte die Schülerinnen und Schüler: „Ich finde es gigantisch, wie unaufgeregt ihr das Recht auf Beteiligung schon umsetzt.“ Jugendreferent Nico Heitz betonte: „Wir nehmen euch ernst, und ihr findet Gehör.“ Er blickte dabei in die Reihe der anwesenden Stadträte. Beide bedankten sich bei den Schülern, dass sie sich die Zeit genommen hatten, ihre Umgebung genau anzuschauen. „Für uns ist es wichtig, zu wissen, was euch wichtig ist“, sagte Heitz.
Spannendes Projekt für Schulen
Beim Projekt „Mit Vielfalt im Gepäck“ entdecken und erschließen sich Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 13 Jahren ihr eigenes Viertel mit einem gefüllten Methodenrucksack. Dieser beinhaltet Zettel, Stifte, Handschuhe, Lupen, Taschenlampen, iPads und mehr. Die Erkundungen und Erkenntnisse aus der Aktion sollen dann zu Vorschlägen und Anträgen an kommunale Politiker führen.
Der Rucksack,vielmehr der Koffer, kann bei der Stadtjugendpflege Freising ausgeliehen werden, Tel. (0 81 61) 5 44 53 01 oder 01 62/ 3 17 32 78. Voraussetzung ist ein Einführungsworkshop. Nähere Informationen unter www.urbanes-wohnen.de oder bei Meral Meindl, meral.meindl@urbanes-wohnen.de.
Das Projekt ist auf Initiative des Runden Tisches Freising anlässlich der Langen Nacht der Demokratie 2021 entstanden. Gemeinsam bringen die Akteure das Thema Kinderbeteiligung immer wieder auf die kommunale Ebene.
Dann kam der große Augenblick: Die Kinder stellten vor, was sie auf ihrer Erkundungstour rund um das Gelände der Grundschule entdeckt hatten. Viel Müll, vor allem Zigarettenkippen, und ein gefährliches Loch waren den Schülern ein Dorn im Auge. „Da könnte sich jemand verletzen“, sagte einer, der vor der Projektion eines Fotos stand, das eine Mulde im Kies zeigte, die nur spärlich abgedeckt war.
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Kinder wünschen sich mehr Bäume und Blumen
Es war nur eines von vielen Fotos, das die Schüler auf ihrer Tour mit den iPads aus dem besonderen Koffer machten. Außerdem störte den Schülern „große, freie Kiesflächen, wo nichts ist“, wie es ein Schüler formulierte. In ihrem Antrag an die Stadt, den sie schließlich feierlich an die Bürgermeisterin übergaben, forderten die jungen Bürger deshalb folgende Punkte: mehr Mülleimer, mehr Bäume und Blumen, einen Fußball- oder Basketballplatz sowie einen Spielplatz und zudem sichere Schulwege.
Zum Antrag versprach Bürgermeisterin Bönig mit Blick auf Schulreferentin Monika Riesch: „Wir nehmen ihn ganz gerne mit und werden ihn demnächst den anderen Stadträten vorstellen.“ Für ihren Einsatz bekamen alle Schüler Geschenke von ihren Betreuern und einen kräftigen Applaus von Seiten der Anwesenden.
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