Falls der Iran Angriff auf Israel startet: Fregatte Hamburg steht für Evakuierungen bereit

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Im Nahen Osten könnte es zu einem Flächenbrand kommen. Sollte der Iran tatsächlich Israel angreifen, käme etwa eine Evakuierung deutscher Staatsbürger mithilfe der Fregatte Hamburg infrage.

Kairo – Diese Woche soll endgültig ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas verhandelt werden. Während die USA hoffnungsvoll einem Erfolg entgegenblickt, befürchtet die Hamas, dass die optimistischen Stellungnahmen der USA und Israels nur eine „Illusion“ seien. Gleichzeitig steht eine Eskalation mit dem Iran und der Hisbollah im Raum.

Nach der Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija und Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr hatte der Iran mit einer harten „Bestrafung“ gedroht. Auch die Hisbollah kündigte Vergeltung an. Bis jetzt wurden die Drohungen nicht wahr gemacht. Mit den Angriffen von Hisbollah und Israel an der Israelisch-Libanesischen-Grenze könnte ein Flächenbrand im Libanon beginnen.

Deutsche Staatsbürger sollen Libanon verlassen: Evakuierung durch Bundeswehr möglich

Seit Wochen rät das Auswärtige Amt allen Deutschen eindringlich, den Libanon auf zivilen Flügen zu verlassen. Nur die wenigsten haben die Reisewarnung bisher befolgt. Das Auswärtige Amt meldet aktuell 2900 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die auf der Krisenvorsorgeliste der Botschaft eintragen sind. Aufgrund der Ferienzeit könnten es mehr sein. Die sogenannte „ELEFAND-Liste“ beinhaltet Namen und Adressen Deutscher, die im Krisen- oder Katastrophenfall benachrichtigt und gegebenenfalls außer Landes gebracht werden.

Da viele Fluggesellschaften, wie die Lufthansa, ihre Flüge von und nach Beirut vorerst eingestellt haben, müsste die Evakuierung über die Bundeswehr erfolgen. Die Bundeswehr teilte schon letzte Woche mit, dass mehrere Transporter vom Typ A400M am Fliegerhorst Wunstorf startklar seien. Ein möglicher Einsatz werde durchgesprochen. Einen offiziellen Auftrag hat die Bundeswehr eigenen Angaben zufolge aber noch nicht bekommen. Ein möglicher Plan wäre, die deutschen Staatsbürger in der libanesischen Hauptstadt Beirut aufzunehmen und auf der Mittelmeerinsel Zypern abzusetzen, berichtet der Spiegel.

Fregatte „Hamburg“
Deutschland beteiligt sich mit der Fregatte „Hamburg“ etwa an dem EU-Militäreinsatz zum Schutz von Handelsschiffen. (Archivfoto) © Sina Schuldt/dpa

Der Seeweg als „Backup“: Fregatte Hamburg weiterhin im östlichen Mittelmeer

Im Ernstfall könnten die Flughäfen von Beirut geschlossen werden. Eine Evakuierung auf dem Luftweg wäre dann so gut wie ausgeschlossen, da es nur wenige andere geeignete Landepisten gibt. Auch der Landweg über Syrien, wie beim letzten Libanonkrieg im Jahr 2006, wäre nicht möglich. Somit würde der Seeweg ins Spiel kommen.

Die Fregatte Hamburg bereitete sich in den vergangenen Wochen auf einen Einsatz im Roten Meer vor. Im Rahmen der EU-Operation „Aspides“ sollte sie Handelsschiffe vor den Angriffen der jemenitischen Huthi-Rebellen schützen. Die Vorbereitungen auf den Einsatz wurden nun abgebrochen. Aufgrund der zuspitzenden Lage im Nahen Osten soll die Fregatte im östlichen Mittelmeer bleiben, um bei einer Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und Hisbollah, deutsche Staatsbürger aus dem Libanon zu evakuieren, berichtet der NDR Niedersachsen unter Berufung auf Verteidigungskreise.

Die USA erhöhten aufgrund der zunehmenden Spannungen ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Berichten zufolge soll der mit F-35C-Kampfflugzeugen ausgestattete Flugzeugträger USS Abraham Lincoln sowie seine Begleitschiffe in die Region verlegt werden. Zusätzlich in den Nahen Osten beordert wurde die USS Georgia, ein U-Boot der Ohio-Klasse. Bereits vor Ort ist die USS Theodore Roosevelt samt Begleitschiffen. Mit der Verlegung militärischer Mittel soll laut einem hochrangigen Beamten der Biden-Regierung der Grundsatz unterstrichen werden, dass die Vereinigten Staaten ihre Interessen, Partner und ihr Volk „unerschütterlich verteidigen“, heißt es in einem Bericht der Washington Post. (lw)

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