Bayern kann heute Meister werden – Kapitän Kimmich will es aber nicht
Die Bayern könnten ohne eigenes Zutun Meister werden. Der Kapitän will es aber nicht. Eine geplante Sause wurde ohnehin schon gestrichen.
München – Joshua Kimmich brachte es auf den Punkt: „Ich hoffe, dass Leverkusen gewinnt.“ Der Kapitän des FC Bayern hatte gerade mit seinem Team nach einem späten Gegentor ein 3:3 gegen RB Leipzig hinnehmen müssen und damit die vorzeitige Meisterschaft verpasst. Am Sonntag bietet sich jedoch die nächste Chance auf den 34. Deutschen Meistertitel – ohne eigenes Zutun.
Bayern könnte nämlich als „Sofa-Meister“ jubeln. Sollte Bayer Leverkusen beim SC Freiburg (17.30 Uhr) nicht siegen, wäre die Meisterschaft auch rechnerisch entschieden. Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass Bayern die Meisterschale erneut in Empfang nehmen wird. Leverkusen könnte zwar punktgleich ziehen, doch der Rückstand im Torverhältnis ist mit 30 Treffern riesig.

Ob der Bayern-Jubel am Sonntag oder erst am 33. oder 34. Spieltag ausbricht, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Eine spontane Feier auf Ibiza wird es nicht geben. Die Bayern-Profis hatten geplant, mit einem Privatjet auf die Baleareninsel zu fliegen und bis Dienstag zu feiern.
Kapitän Kimmich will kein „Sofa-Meister“ werden
Bayern-Boss Max Eberl machte diesen Plänen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Vor dem Spiel in Leipzig erklärte er bei Sky: „Wir haben davon gehört, mit der Mannschaft gesprochen. Wir haben das gestern ganz offen miteinander besprochen und gesagt, dass es sich nicht gehört. Der Wettbewerb läuft noch. Die Mannschaft hat es verstanden. Dementsprechend keine Reise.“
Der FC Bayern hatte bereits einmal schlechte Erfahrungen mit einer Meister-Reise während der Saison gemacht. Im Mai 2022 reiste das Team nach dem Titelgewinn nach Ibiza, was in einem peinlichen 1:3 gegen Mainz endete. Da es für Mainz noch um etwas ging, war die Bundesliga-Konkurrenz mächtig verärgert.
Eberl fügte hinzu: „Ich finde, es gehört sich nicht. Wenn wir schon Meister sind, gibt es andere Vereine, die kämpfen noch und ein Wettbewerb läuft. Das war bei den Spielern auch kein großes Thema. Dass die Idee kam, ist in Ordnung. Dass wir noch darüber gesprochen haben, ist noch besser. Deswegen, so ist jetzt der Entscheid.“
Kimmich reagierte darauf mit einem ironischen Kommentar: „Wir reisen jetzt alle einzeln an, damit es keiner merkt.“ Diese Bemerkung machte er mit einem süffisanten Lächeln – im Gegensatz zur „Sofa-Meisterschaft-Antwort“. (rele)