Verluste für Russland: Ukraine reagiert auf Anschlag – „Schurken liquidiert“

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Vor einigen Tagen ließ Moskau wohl einen hochrangigen ukrainischen Agenten umbringen. Die Ukraine spricht nun von einer Vergeltungsaktion.

Kiew – Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben einen Mann und eine Frau getötet, die für die Ermordung eines SBU-Offiziers verantwortlich sein sollen. Das Versteck der beiden von Russland angeworbenen Täter sei durch verdeckte Ermittlungen und aktive Spionageabwehr entdeckt worden, teilte Geheimdienstchef Wassyl Maljuk mit. Der Ukraine-Krieg hat mittlerweile schon viele Eskalationen verursacht.

„Bei der Festnahme haben sie Widerstand geleistet, es kam zu einem Feuergefecht, so dass die Schurken liquidiert wurden“, sagte er auf einem vom SBU per Telegram verbreiteten Video. Der Tod sei die einzige Perspektive für solche Verbrecher, betonte er. Tatsächlich sind am Ende des Videos zwei Leichen hinter Maljuk zu erkennen. Mutmaßlich handelt es sich um die beiden Getöteten, einen Mann und eine Frau.

Tauschen sich regelmäßig über neue Erkenntnisse aus: SBU-Chef Wassyl Maljuk (r.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Archivbild) © IMAGO / Anadolu Agency

Ukraine-Krieg: SBU-Oberst in Kiew durch fünf Schüsse getötet

Am Donnerstag war ein SBU-Oberst in Kiew durch fünf Schüsse getötet worden. Der Geheimdienstler soll in die Organisation von Sabotageakten beim Kriegsgegner Russland verantwortlich gewesen sein. Bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion verübt die Ukraine immer wieder Anschläge tief im russischen Hinterland.

Sicherheitsdienste und Polizei ergriffen „alle nötigen Maßnahmen, um die Umstände des Verbrechens zu klären und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen“, teilte der SBU weiter mit. 

Auf Bildern einer Überwachungskamera, die auf ukrainischen Kanälen im Onlinedienst Telegram kursierten und sich zunächst nicht überprüfen ließen, war ein vermummter Mann zu sehen, der in der Nähe eines Parkplatzes auf einen Menschen schießt und anschließend flieht.

Gegenseitige Angriffe im Ukraine-Krieg: Ukrainischer SBU-Agent in Kiew getötet

In Russland begrüßten mehrere Beobachter den mutmaßlichen Mord. „Das ist ein gutes Zeichen“, schrieb der Kriegsreporter Alexander Kots der russischen Zeitung Komsomolskaja Prawda. „Der Feind muss auf seinem eigenen Territorium Angst haben.“ In der russischen Armee nahestehenden Telegram-Kanal Rybar war von „zahlreichen guten Gründen“ für eine Tötung des Agenten die Rede. 

Seit Beginn des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig des Mords an Politikern und Mitgliedern der Armee – sowie der Sabotage und Spionage. Angriffe am helllichten Tag wie der nun erfolgte mutmaßliche Mord an dem SBU-Agenten in Kiew sind allerdings selten. (dpa/afp)

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