1957 ertranken 15 Grundwehrdienstleistende nahe Hirschdorf, bei dem Versuch die Iller zu durchqueren. Zum 68. Jahrestag wurde ihrer gedacht.
Kempten – Aufgrund von Bauarbeiten an der Illerbrücke bei Hirschdorf musste in diesem Jahr die Gedenkveranstaltung der Bundeswehr zum 68. Jahrestag des Iller-Unglücks vom eigentlichen Ort des Geschehens in die Kapelle St. Magdalena nach Hirschdorf verlegt werden. Eingeladen zur Gedenkveranstaltung hatte der Vorsitzende des Soldatenhilfswerks der Bundeswehr e. V., der Generalinspekteur der Bundeswehr General Carsten Breuer, und die Luftlande- und Lufttransportschule als durchführende Dienststelle.
Schwerstes Unglück der Bundeswehr in Friedenszeiten
Rund 100 geladene Gäste, darunter Kemptens zweiter Bürgermeister Klaus Knoll und viele ehemalige Bundeswehrangehörige aus Kempten und dem Oberallgäu sowie der ranghöchste Soldat der Bundeswehr, Generalinspekteur Carsten Breuer, erschienen zur Gedenkfeier. Dort wurde dem Iller-Unglück gedacht, dass sich am 3. Juni 1957, zwei Jahre nach Gründung der Bundeswehr, nahe Hirschdorf ereignet hat. 15 Grundwehrdienstleistende des Luftlandejägerbataillons 19 der Bundeswehr verunglückten damals tödlich beim Versuch vor Ort die Iller zu durchqueren. Stationiert waren die jungen Bundeswehrsoldaten in der Prinz-Franz-Kaserne in Kempten. Das Iller-Unglück blieb bis heute das schwerste Unglück, das der Bundeswehr in Friedenszeiten widerfahren ist.
Generalinspekteur Carsten Breuer spricht selbst
Generalinspekteur Carsten Breuer gedachte in seiner Ansprache in der St. Magdalena-Kapelle der Opfer des damaligen Unglücks und schlug einen Bogen zu den Herausforderungen der Gegenwart, mit denen sich die Bundeswehrangehörigen aktuell konfrontiert sehen: „Der Dienst als Soldat, als Soldatin birgt Risiken und Gefahren – am scharfen Ende genauso wie in der Ausbildung. Und wir lernen, damit umzugehen. Trotz aller Vorsicht, trotz aller Schutzmaßnahmen lassen sich Unfälle in unserem Beruf aber leider nie ganz ausschließen. Auch deswegen verlangt die Verteidigung unseres Rechts und unserer Freiheit Tapferkeit und Mut. Tapferkeit und Mut – das müssen unsere Soldatinnen und Soldaten heute vielleicht mehr denn je beweisen, angesichts der aktuellen Bedrohungslage. Umso mehr können wir Kraft ziehen aus den vielen Gesten der Solidarität, den Momenten der Menschlichkeit, wie wir sie nach dem Iller-Unglück erleben durften.“
kb
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