„Explodiert immer noch“: Schlag auf Russland-Munitionsdepot „größter Einzel-Vorfall“ des Ukraine-Kriegs?
Die Ukraine hat mit Drohnen ein Munitionslager in der Region Twer angegriffen. Es könnte der bisher größte Schlag innerhalb Russlands sein.
Toropez – Bei einem Drohnenangriff auf die westrussische Region Twer ist den ukrainischen Streitkräften nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein schwerer Schlag gegen ein russisches Waffenlager geglückt. In den Sozialen Medien wird der Angriff als möglicherweise größtes Ereignis des Ukraine-Krieges beschrieben.
Bisher unbestätigte Bilder zeigen einen riesigen Flammenball nach dem Angriff auf das Hauptarsenal der Raketen- und Artilleriedirektion (GRAU) in Toropez, knapp 400 Kilometer westlich von Moskau, am Mittwoch (18. September) gegen 3.30 Uhr. Das Filmmaterial zeigt außerdem zahlreiche nachfolgende Detonationen.
Druckwelle der Explosion nach ukrainischem Drohnenangriff reicht rund 300 Kilometer
Der ehemalige ukrainische Berater für innere Angelegenheiten, Anton Geraschtschenko, postete auf X, dass die Explosion mit einer Kraft von 1,3 bis 1,8 Kilotonnen des Sprengstoffes TNT detonierte. Die Druckwelle sei mehr als 300 Kilometer weit zu spüren gewesen. Es könnte das „größte Einzelereignis“ im Krieg sein, schrieb Geraschtschenko dazu.
Eine weitere Schätzung von George William Herbert vom Middlebury Institute of International Studies in Monterey, Kalifornien geht davon aus, dass die Explosion mit der Detonation von 200 bis 240 Tonnen Sprengstoff übereinstimmte, berichtete Reuters. Laut Newsweek waren bis Mittwochnachmittag etwa 30.000 Tonnen Granaten explodiert oder explodierten immer noch, und das Feuer dauerte an.
Ukraine will Russlands Raketenpotenzial systematisch reduzieren
Eine Quelle des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) teilte dem Kyiv Independent mit, dass ukrainische Drohnen „ein großes Lagerhaus der wichtigsten Raketen- und Artillerieabteilung“, das von Moskaus Kriegsmaschinerie genutzt wird, „buchstäblich vom Erdboden vernichtet“ hätten. Die Quelle fügte hinzu, dass ähnliche Angriffe auf andere russische Militäreinrichtungen geplant seien, da die Ukraine das Raketenpotenzial des Feindes weiterhin systematisch reduzieren wolle.
Ohne sich direkt zur Verantwortung zu bekennen, hat die Ukraine ihre Angriffe tief auf russischem Territorium verstärkt und gezielt militärische Einrichtungen ins Visier genommen, die für Moskaus Kriegsanstrengungen von entscheidender Bedeutung sind. In einer Erklärung gegenüber Newsweek sagte das ukrainische Verteidigungsministerium: „Wir kommentieren nicht, was in Russland passiert.“ Das Depot in Twer enthielt Berichten zufolge nordkoreanische ballistische KN23-Raketen, Raketen für Grad-Mehrfachraketenwerfer und S-300-Luftverteidigungssysteme sowie ballistische Iskander-Raketen.
„Die Hauptexplosion sieht aus, als wäre eine Atombombe explodiert“
Die Explosionen in der Region Twer wurden von verschiedenen Social-Media-Nutzern dokumentiert und kommentiert. „Das Munitionslager in Toropets in Russland wurde in eine vulkanische Region verwandelt. Es explodiert immer noch“, schrieb X-Benutzer „(((Tendar)))“. Es sei ein absolut spektakulärer Anblick und möglicherweise das bisher größte Einzelereignis dieser Art im Ukraine-Krieg.
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„Die Hauptexplosion sieht aus, als wäre eine Atombombe explodiert“, schrieb der pro-ukrainische X-Nutzer „KremlinTrolls“. „Eine außergewöhnliche Leistung und möglicherweise eine der größten Detonationen des Krieges bisher.“ Laut Reuters haben NASA-Satelliten starke Hitzequellen auf einer Fläche von etwa fünf Quadratmeilen am Standort erfasst und Überwachungsstationen haben in der Gegend ein kleines Erdbeben registriert. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. (lm)